Ein besseres Programm fürs Internet

Die Anregung, den zu tragen, hat mich seit letzter Woche öfter beschäftigt. Auch ich gehöre schließlich zu den Leidtragenden, die sich auch heute noch mit Kopfrechnereien darum kümmern müssen, dass dieses “Urvieh” mittels CSS zu zähmen ist. Und gerade heute hab ich mich mal wieder massiv geärgert.

Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob es eine Lösung ist, die Nutzer des IE6 einfach mal so auszusperren.

Wer heute noch einen XP Rechner hat oder einen Rechner mit XP neu bestückt (was nicht so abwegig ist, denn Vista erfreut sich bekanntlich nicht der gewünschten Beliebtheit), bekommt zunächst den IE6. Wahrscheinlich werden viele Nutzer nie mit der Frage nach einem Upgrade konfrontiert und so nutzen sie den IE6 einfach weiter. Auch die jahrelangen Kampagne “Get Firefox” wird an genau diesen Internetnutzern vielleicht nicht unbedingt vorbei gegangen, aber lediglich kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen worden sein. Denn sie haben ja schon ein “Programm fürs Internet“. Vielleicht nutzen sie auch etwas wie ein vom Provider mitgeliefertes Programm. Meine Mutter erinnerte mich heute an die Zeiten, bevor ich ihr irgendwann entnervt den Firefox installiert hatte: sie nutzte damals genau eine dieser Anwendungen.
Kurz und gut: Ein Aussperren ist daher nicht das Mittel der Wahl, da es einen Großteil der User lediglich vor Fragen stellt, aber keine Antworten gibt. Sicherlich würden viele dieses Aussperren einfach mit Ablehnung quittieren, - mehr nicht.

Wie könnte das also aussehen?

Wie könnte man die, die vielleicht nicht mal wissen, was ein Browser ist, davon überzeugen, sich umzusehen, ein anderes Programm auszuprobieren oder wenigstens auf den IE7 upzudaten? Noch allgemeiner: einen modernen Browser zu benutzen.

Man müsste den Benutzern erklären, wo denn eigentlich das Problem liegt.
Wo unser Problem liegt, ist kaum plausibel zu machen. Man könnte dies eventuell mit Screenshots, aber damit ist leider noch lange nicht der Aufwand beschrieben, der hinter manchem IE6 tauglichen CSS steht. Außerdem interessiert es kaum, dass Webdesigner/CSS Coder Probleme haben - das ist unser Job, dafür werden wir bezahlt. Und das nicht erst seit gestern. Daher ist es auch schwierig, Kunden zu erklären, dass sich ab sofort die Gestaltung inklusive des IE6 (oder anderer Urgesteine) preislich in anderen Kategorien bewege. Vielleicht benutzt er selbst wider besseren Wissens noch ein solches?
Das Problem für den Nutzer liegt vielleicht eher beim Thema Sicherheit. Das ist plausibel zu machen. Oder bei den vielen Möglichkeiten, moderner Browser (Tabs beispielsweise, aber auch nützliche Firefox Erweiterungen).

Was der Benutzer wahrscheinlich auch noch braucht, ist eine Anleitung. Gut, da gibt es natürlich eine Menge davon, aber man kann nicht davon ausgehen, dass die, die wir bekehren möchten, per Google und Freunden suchen werden, wie etwas funktioniert, das eigentlich lästig ist, nämlich das Installieren von Software.

Das alles müsste also kanalysiert auf einer Website zu finden sein und dorthin könnte man die Leute führen, statt sie auszusperren und ratlos zurück zu lassen.

So kann man Leuten schmackhaft machen, was sie wollen könnten: Klärung der Fragen warum und wie. Plus ein paar kleiner Schmankerl drumrum, was denn nun neben den nützlichen Effekten ein echter Benefit ist. Also alles in Allem: Werbung für den modernen Browser - und das browserunabhängig.

 

2 Antworten zum Beitrag “Ein besseres Programm fürs Internet”

  1. am 06 Nov 08 um 16:04 meint

    Das Problem ist, dass wir mit dem eigentlichen Kunden, nämlich dem Kunden unserer Kunden, den Besuchern der Websites unserer Kunden, gar nicht in Kontakt kommen.

    Das sind Leute, die kaufen sich einen Computer und einen DSL-Tarif, und los gehts. Ins Internet gehts damit, was auf dem Computer drauf ist. Fast alle meine Bekannten und Verwandten sind so. Und vermutlich auch die allermeisten Internet-Nutzer.

    Wenn dann eine Seite nicht gut aussieht, nicht funktioniert oder schlecht nutzbar ist, heisst es einfach: Zurück zu google, mal sehen, was es sonst noch so gibt. Da hilft auch kein Hinweis oder Ratschlag auf der Seite, dass die Software (der Browser) des Nutzers veraltet ist, und wo es was neues, besseres gibt. Das kommt beim Nutzer einfach nicht an.

    Deshalb teile ich Deine Meinung, dass man den IE6 noch nicht vernachlässigen kann. Belehrungen der Nutzer und Werbefeldzüge halte ich jedoch für sinnlos. Die Leute, die heute noch mit dem IE6 surfen, erreichen wir nicht.

  2. am 11 Dez 08 um 16:03 meint

    robin

    Ich denke, dass das Web mit einer neuen Form von Browser revolutioniert werden muss. Unser jetziges Web-protokoll geht von dem Prinzip aus, statische TextSeiten anzuzeigen. Dem entgegen steht heute der anspruch auf Multimedia und Dynamik.
    Dem wachsenden Anspruch versuchen wir nachzukommen, indem wir HTML,css, php,javascript,Flash,ajax usw verwenden.
    Das ist so natürlich gewachsen weil man im Laufe der Entwicklung des web, auf immer weitere ansprüche stieß, und diese als eigenständige Probleme mit einer Sprache lößte.
    Also ich denke daran, ein Protokoll und Browser zu entwickeln der in seinem kern auf multimedia kommunikation und Information ausgelegt ist.

Auch was dazu sagen?