Web 2.0, die Schule und wieder was gelernt

Heute hatte ich eine Begegnung mit einem Lehrer, die mir sehr eindrucksvoll zeigte, wie es mit Schule, Computer und Internet funktionieren kann. Ich bin richtig begeistert - das macht Lust auf mehr und zeigt, dass man die Thematik nur unter die Leute bringen muss oder besser: es unbedingt tun sollte!

Erstmal muss ich aber meine Meinung zu Schule und Computer revidieren, zumindest was jegliche Allgemeingültigkeit betrifft: es erfordert wie immer mindestens einen, der mit Idealismus und Engagement dabei ist - dann geht das auch.

Tools - das Internet als Selbstbedienungsladen?

Nicht nur für die Kreativen ist das Internet eine Art Selbstbedienungsladen, auch für die Konstruktiven. Web 2.0 machts möglich und was es da an wertvollen Tools gibt, die nochdazu für Schulen und Bildungseinrichtungen kostenfrei verfügbar sind, ist wirklich sagenhaft - so dass ich mich seit gestern fast etwas hinter dem Mond fühle. Dass Schulen überhaupt Einsatzszenarien erschaffen, um sich die Philosophie des Web 2.0 gelungen zu Nutze zu machen, nämlich innerhalb der kleinen Community der Klassengemeinschaft, war mir ebenfalls einfach nicht bewusst.

Wie kann das ablaufen?

Tja, während manche Schule über Powerpoint nicht hinauskommt und man immer noch mit scheußlichen Folienhintergründen experimentiert, während andere die Einführung von Linux schon als die progressive Errungenschaft feiern, webbt es sich andernorts schon und zwar so richtig.

Die Mindmap gehört offensichtlich schon fast zum Standard, um Themen zu erarbeiten, allein oder gemeinsam. Das Ergebnis kann dann wiederum für Online Präsentationen genutzt werden oder zur Erstellung von Videos, Podcasts oder ganzen Websites. Dass dabei YouTube und Freunde zum offenen Werkzeug werden (nicht zu verwechseln mit “ich schau mir einen Film an”) ist selbstverständlich. Die Ergebnisse werden verfügbar gemacht, als Teil eines sozialen Netzwerks, sowohl im Kleinen, nämlich der Klassengemeinschaft oder Schule, als auch weltweit. Plötzlich tun sich so wirklich interessante Möglichkeiten auf, beispielsweise die Kooperation mit Partnerschulen am anderen Ende der Welt.

Neue und innovative Lernkonzepte sind der andere Benefit. Eine Art des eigenverantwortlichen und kollaborativen Lernens, das Spaß machen kann. Und eine Chance zu lernen, wie man verfügbare Informationen so nutzt, dass daraus Wissen entstehen kann.

Als Basis oder Ausgangspunkt kann eine Online Elearning Plattform dienen oder aber auch ein Virtuelles Klassenzimmer. Ich hatte mich früher damit bereits beschäftigt. Vielleicht war die Zeit damals noch nicht reif. Die Ilias war gerade so im Kommen, dann gab es Moodle und ein paar kommerzielle Lösungen für die finanzkräftigen Institutionen, Blackboard beispielsweise. Heute gibt es sowas online, zentral verwaltet und einfach zu handhaben. Die Schule mietet sich einen Account und bekommt online verfügbar ihr Portal, das nach individuellen Vorstellungen gestaltet werden kann. Frei verfügbare Varianten gibt es auch.

Für mich noch vor einigen Jahren eine Zukunftsvision, die in USA gerade erfolgserprobt und hochgelobt wird, aber an deutschen Schulen einfach nicht ins Konzept zu passen schien. Tut sie offenbar doch und es gibt auch von hochrangiger Stelle Bemühungen, dies zu fördern. Tolle Sache.

Mitmachen!

Schule und Web 2.0 - ein richtig gelunger Einsatz von Internet Technologien, der sich aber scheinbar noch nicht so richtig rumgesprochen zu haben scheint. Nicht das blöde Pannenvideo, das die Welt sowieso nicht gebraucht hat, nicht das soziale Netzwerk, in dem man dabei ist, damit man auch dabei ist, nicht die Community für Hund und Katz’, sondern wirklich mal was Sinnvolles. Insbesondere aber eine zeitgemäße und zukunftsträchtige Variante, Kindern den sinnvollen Einsatz des Internets plausibel zu machen - fern ab von SchülerVZ und wie sie alle heißen mögen. Vielleicht der richtige Weg weg von diesem Kindergarten, denn genau so kommt mir manches vor, das sich da hinter dem “webzweinulligen” Mäntelchen versteckt.

Und zum Schluss noch ein .

 

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