Usability in schlechten Zeiten und …

Obwohl wir uns alle einig sind, dass nicht am falschen Ende gespart werden darf: sicherlich sind es die kleinen, aber feinen Details, an denen dann doch gerne mal abgespeckt werden könnte, wenn das Budget knapp wird. Der Spezialist hat es da nicht unbedingt einfach. Da heißt es, das Beste daraus machen und neue Strategien finden.

Eine Liste für Usability Experten wurde in der Februar Ausgabe des vorgestellt. Lesenswert auch für uns, die sich nicht rein der Usability verschrieben haben. Trotzdem: mal wieder eine x Punkte Liste. Brauchen wir die?

Das Abstract: in Kürze, frei übersetzt

Der Artikel stellt 10 Methoden vor, sich in der Usability Branche zu wappnen und auch in “schlechten Zeiten” durchzukämpfen:

  1. Gestalte Usability Tests so effektiv wie möglich
  2. Versuche, mehr Daten und Information in kürzerer Zeit zu erfassen
  3. Vertiefe deine Kenntnisse
  4. Erweitere deinen Horizont und deine anderen Kenntnisse
  5. Kümmere dich um den Mehrwert deiner Arbeit und stelle ihn in Zahlen dar
  6. Bleib dran, bleib aktuell
  7. Schau dir an, was die Konkurrenz macht
  8. Zeig, dass du da bist
  9. Behalte Design Alternativen im Auge und vergleiche sie
  10. Erfinde das Rad nicht neu

Zu jedem Punkt gibt es eine detaillierte Erläuterung. Der gesamte Artikel kann auch als PDF heruntergeladen werden und ist in jedem Fall lesenswert.

Übrigens

Vor allem die darauf folgenden Beispiele und Erläuterungen sind  usability-lastig. Nichts desto Trotz gelten die 10 Punkte im Wesentlichen natürlich auch für den, den ich mal der Einfachheit halber “Webdesigner” nenne, als auch für die einzelnen Arbeitsschritte und Jobs, die in diesem Business so anfallen. Zudem sind die Punkte generell nicht neu und sollten meines Erachtens nicht nur in schlechten, sondern auch in guten Zeiten gelten.

Es ist mehr als wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, wo es denn hin laufen soll. Aber nicht blind und nicht stur. Flexibilität empfinde ich daher als eine ganz wesentliche Anforderung, um auch bei etwas rauherem Gegenwind erfolgreich sein zu können. Ebenso kann Phantasie nicht schaden, - also Augen offen halten, Chancen erkennen und pfiffige Ideen haben. Wie das in der Praxis aussieht, sollte dann auch jeder irgendwie mit sich selbst ausmachen, denn “man selbst bleiben” steht sicher auch in weniger guten Zeiten ganz oben auf der Liste. Kollektiv mit einer Reihe an 10 Punkte Listen, die bis ins Detail beschreiben, auf was es aus subjektiver Sicht zu achten gilt, wie die Lemminge in die Zukunft zu rennen, ist sicherlich auch nicht erstrebenswert.

Zum Thema “dran bleiben” habe ich kürzlich- ganz nebenbei- einen recht interessanten Artikel in der gelesen, in dem Bill Buxton Strategien für mehr persönliche Innovation beschreibt. Ein wirklich lesenswerter Artikel, in dem beispielsweise die interessante These aufgestellt wird, es sei positiv, seine größten Leidenschaften nie zur Perfektion auszureifen und sich im Zweifelsfall neuen Aufgaben und Passionen zu widmen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir dieser Grundsatz.

Innovation ist sicher nie verkehrt. Dranbleiben noch weniger. Und ein bisschen Leidenschaft, so wie es Mr. Buxton schreibt, kann sicher ebenso nicht schaden.

 

2 Antworten zum Beitrag “Usability in schlechten Zeiten und …”

  1. am 01 Mrz 09 um 15:52 meint

    Danke für den interessanten Artikel. Was aber für schlechte Tage gilt, gilt auch für die guten. Die 10 Punkte sind sorry aber mE Allgemeinplätze. Seien wir doch ehrlich: Wenn die Zeiten schlechter werden und das Geld knapper wird bei der Usability komplett gespart. Da helfen die 10 Punkte leider wenig bis garnichts. Dass an der Usability gespart wird, rächt sich im späteren Verlauf, das ist garantiert und die Rache kostet Geld.

    Das Rezept für Usability in der Rezession lautet m.E.: Noch mehr Aufklärungsarbeit, noch mehr Verständnis für gute Bedienkonzepte fördern und noch mehr und immer wieder auf die Folgen schlechter Usability hinweisen.

  2. am 02 Mrz 09 um 20:41 meint

    [...] 10 Usabilitytipps (ist nur eine Übersetzung, aber ich wollte Anne-Kathrin mal verlinken und ihre Laune damit was [...]

Auch was dazu sagen?