E-Learning: neue, alte Wege

Es ist gar nicht so einfach, den Weg zurück in ein Weblog zu finden, das man Monate sträflich vernachlässigt hat.
Es ging, nachdem der Sommer recht anstrengend war, ganz schnell, ein bisschen still: ich habe mich beruflich verändert und das schlägt sich natürlich in allem nieder, - auch meinen Webaktivitäten.

Seit Oktober arbeite ich wieder an der Regensburger Uni. medanova existiert seither nur noch als Zweitprojekt, offiziell genannt “Nebentätigkeit”  - und es bleibt dafür sogar weniger Zeit als ich offiziell dafür aufbringen darf. Ich musste viele interessante Projekte aufgeben, viele nette Kontakte sind leider gerade dabei, einzuschlafen.

Das alles ist nicht immer einfach, Ihr ahnt es. Manchmal macht es mich sehr wehmütig. Aber es ist auch eine Chance, wieder an ein altes, spannendesThema anzuknüpfen und ist für mich auch ein Traum in Erfüllung gegangen, zurück an die Uni, das habe ich mir wirklich gewünscht: ich freue mich unheimlich über diese neue Herausforderung, ein neues Arbeiten, neue (im übrigen sehr, sehr nette) Kollegen, und neue Aufgaben.  Dazu gehört unter anderem das Thema E-Learning.

2002 hatte ich meine ersten, vier Jahre dauernden Berührungspunkte damit. Es folgte eine längere Pause, in der ich mich gerne damit beschäftigt hätte, aber nicht so wirklich konnte: E-Learning ist im Zweifelsfall kein Thema für eine Freelancerin. Es ist ein Thema für Unternehmen und Bildungseinrichtungen.

1999/2000 und später schossen die Lernplattformen wie die Pilze aus dem Boden. Testen war angesagt. Was kann das, was man braucht und will und welche Lösung ist bezahlbar?  Doch lieber eine Eigenprogrammierung? Und wo läuft der Hype eigentlich hin?

2011, knapp 10 Jahre nach meinen ersten Schritten mit E-Learning und nach 6 Jahren “als Freelancerin im Web”, hat sich einerseits nicht viel getan und andererseits sehr viel verändert:
Die Lernmanagement-Systeme sind immer noch da, ein Teil davon jedenfalls: teuere bis schier unbezahlbare Lösungen genauso wie die Open Source Quelle moodle, die inzwischen an vielen Schulen und auch Unis eingesetzt wird. Daneben neue Wege, die versuchen, der rasanten Entwicklung im Web gerecht zu werden.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich in diesem neuen-alten Aufgabenfeld wieder gefunden habe, das inzwischen fast ausschließlich in der Hand von Pädagogen scheint. Eine interessante Frage übrigens : Ist das richtig?
Ich vermisse ein wenig die Konzepte, mit denen ich mich in den vergangenen Jahren so angefreundet habe und frage mich, was und ob das “Geschäft” E-Learning aus dem inzwischen-nicht-mehr-Buzzword Web 2.0 gelernt hat.
Die Lernplattformen wirken auf mich (als technisches System) teilweise starr und angestaubt.
Es fehlt mir auf den ersten, intuitiven Blick an sowas wie der User Experience.
Lernen mit neuen Medien hat immer noch viel zu wenig von diesem Look and…Feel!, mit dem sie uns anderweitig so gerne anfixen. Und wo, frage ich mich als jemand, der das alles so lieben gelernt hat bis hin zu “das ist ein Teil meines Lebens” , bleibt da wirklich der Community Gedanke? Ich habe die vergangenen Jahre aus dem Netz so viel gelernt (und über medamind hoffentlich auch ein bisschen was weitergeben können). Schließen sich E-Learning und Lernen im Netz aus? Nein, diese Frage möchte ich natürlich am liebsten mit:ergänzt sich wunderbar beantworten.

Es gibt jedenfalls immer noch und immer wieder viel zu tun, es gibt viel auszuprobieren.  Und man kann viel aufklären.
Eine spannende Sache. Ich schwelge in Ideen, - und freue mich darauf, sie (zunächst mal…) vorzustellen.
In meinem neuen Job und vielleicht auch hier.

 

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