Markettheme: Onlineshop mit Wordpress? - ein Test

Heute startete mein Online Shop mit Wordpress Test. Erster Versuch: . Im Gegensatz zum Vergleichsprodukt, das ich noch unter die Lupe nehmen möchte, handelt es sich offenbar um ein Theme und nicht um ein Plugin.
“As a storefront for small retailers & artists, it’s fantastic!” wirbt der Hersteller (vielleicht einer Kundenmeinung). Na dann mal sehen.
Gleich vorab: Zuviel darf man sich von diesem Review nicht erwarten, denn all zu weit bin ich nicht gekommen.

Market is the revolutionary theme which can turn any standard Wordpress install into a fully functional ecommerce storefront with backend product administration.

verspricht die Website und konfrontiert einen sofort klar und deutlich mit einem kommerziellen Produkt. Eine Trialversion gibt es nicht, dafür aber wenigstens eine Online Demo mit Backend Login.

Das Frontend ist die erste Enttäuschung oder besser gesagt, ich bin verwundert. Ich entscheide mich für ein Paar grüne Plüschhausschuhe.

“Add to Cart” oder “Buy Now”? Ja, was denn jetzt? “Buy Now” bringt mich ohne Vorwarnung zu PayPal. Das wollte ich nicht. Was mache ich außerdem, wenn ich mehr Produkte kaufen möchte und wie ist es überhaupt mit dem Versand? Da gibts leider keinen Hinweis. Nächster Versuch, ich klicke auf den Add To Cart Button.

Der Checkout Prozess interessiert mich sehr, ich möchte nämlich gerne wissen, wie es um den Dialog für Versand und Zahlungsmethoden steht. Daher klicke ich auf jenen verheißungsvollen Link weiter unten:

Was passiert ist folgendes: Es öffnet sich ein Lightbox Fenster mit dem Warenkorb, dessen Inhalt dort auch bearbeitet werden kann. Eine Möglichkeit zum Checkout finde ich nirgends.

Also logge ich mich im Backend der Demo ein. Dass ich dort nicht allzu viele Rechte habe, damit hatte ich gerechnet. Ich hoffe aber trotzdem, dass der Shop mehr kann als das, was mir die Demo zu bieten hat.

Die Produkte, die mir schon im Frontend begegnet sind, kann ich mir zwar auflisten lassen, finde aber keine Möglichkeit, sie zu bearbeiten. Naja, wenigstens kann man neue Produkte anlegen.

Für das Produkt stehen die Standards zur Verfügung: Beschreibung, Bild, weitere drei Bilder und außerdem bereits vordefinierte Felder für Größe und Farbe. Zusätzlich kann man eigene Eigenschaften definieren. Es sieht alles so aus, als wäre das denkbar einfach. Jedes Produkt kann in eine oder mehrere Kategorien eingestellt und auch “betaggt” werden.
Da es keine Möglichkeit gibt, eine Steuerklasse auszuwählen, gehe ich mal davon aus, im Shop kann auch nur eine Steuerklasse eingestellt werden. Leider lässt es die Demo nicht zu, sich die administrativen Settings anzusehen, daher ist das nur eine Vermutung, mehr auch nicht.
Wie das so mit Versand und anderem ist, bleibt weiterhin offen.

Gerade die Einstellungsmöglichkeiten wären wichtig gewesen zur Beurteilung des Ganzen. Sollte es tatsächlich nur eine Steuerklasse geben, so ist das schon mal der Killer für einen deutschen Shop, der nicht nur Tierbedarf verkauft sondern auch Literatur rund um den Hund. Und das ist nur ein Bruchteil der Anforderungen…

Alles in Allem: die Demo ist eine Enttäuschung und bringt einen nicht wirklich weiter. Es bleibt allerdings zu vermuten, dass man mit Markettheme nicht drumrum kommt, noch ein bisschen Hand anzulegen und Anpassungen vorzunehmen.

Und nun zum Wesentlichen: Die Basisversion kostet 55 US-$. Will man noch etwas mehr, muss man für die Developers Edition 2150 150 US-$ (edit 28-09-2008) bezahlen. Was sich hinter dem “customizable” verbirgt, bleibt offen.

Einen scheut Markettheme nicht. Schaut man sich das an, so ist recht schnell erkennbar, dass der Fokus des Ganzen auf dem Design liegt, jedoch nicht auf der Funktionalität. Na gut, es ist ja auch ein Theme. Trotzdem kann ich nach Demo, Product Tour und Vergleich noch nicht recht einschätzen, was Markettheme eigentlich kann.

Einen Support bietet der Hersteller (wer das ist, finde ich so auf die Schnelle nicht heraus) nicht, eine angeblich tiefgreifende FAQ Sammlung beschränkt sich auf 7 kurze Fragen und 7 kurze Antworten sowie den Verweis auf das Support Forum. Und das sieht gelinde gesagt nicht sonderlich frequentiert aus.

Aus diesem Grund plädiere ich bis zum Beweis des Gegenteils für “Finger weg!”. Es kann nur schief gehen, denn die Anforderugen an einen Onlineshop hierzulande sind einfach zu komplex, auch wenn der Shop noch so klein ist. Ich verstehe nicht, wie man das ernsthaft bewerben kann. Naja, das ist vielleicht nicht ohne Grund nicht sonderlich aussagekräftig…?

Bildnachweis: das sind die der Demo

 

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