Projekt 52/6: Fernweh

Fernweh, das packt mich eigentlich immer mal wieder. Das Problem diese Woche: mein Vorsatz, nicht im Urlaubsarchiv rumzukramen sowie meine Idee, mein Motiv hier zu finden. Fernweh, das verbinde ich mit “leider daheim, aber gedanklich nix wie weg”. Vielleicht reicht diese Leiter ja bis oben…?

Fernweh… eigentlich am allermeisten beim Blick in den Himmel. Wenn die Wolken so vorbeiziehen, dazwischen der blaue Himmel rausschaut, dann frage ich mich, wo denn diese Wolken schon überall gewesen sind, was sie schon alles gesehen haben und wer sie schon alles gesehen hat. Wohlwissend natürlich, dass das in der Form eher eine melancholische als sinnvolle Frage ist.

Fliegt dann noch ein Flugzeug, dann beneide ich die Leute, die da vielleicht gerade auf “mich” herunterschauen (wahrscheinlich denken, was das denn wohl für eine Pampas ist…) und frage mich, wo sie gerade hinfliegen. Vielleicht irgendwo, wo es warm ist? Wo das Leben etwas langsamer abläuft als hier?

So bin ich also losgezogen. Immer mit der Kamera. In Der Hoffnung auf mein Motiv, das ich so genau vor Augen hatte. Nur leider macht mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Entweder sind da oben nur Wolken (und das macht auch Fernweh…) oder aber es ist dort kein Flugzeug (und gestern, als das perfekte Motiv am Himmel stand, hatte ich tatsächlich die Kamera ausnahmsweise nicht dabei). Ich wohne zwar nicht in der Nähe eines Flughafens, aber wir haben bei Cham einen “Verteilerknoten”, so dass hier schon einiges an Fliegern vorbei kommt.

Daher nun doch der Griff in mein Archiv. Zähneknirschend. Das Bild ist allerdings noch nicht so alt, ich habe es vor einem Monat gemacht. Wir gehen oft an unserem “Sender” vorbei. Der wirkt auf mich bedrohlich und trotzdem anziehend. Bei diesem Spaziergang flog ein Flugzeug am Himmel. Irgendwie hat mich dieser Blick nach oben fasziniert (dieses Gefühl, gleich mitumzufallen, weil der Turm umzufallen droht, während man ihn betrachtet). Und die Leiterstufen lassen einen aus dieser Perspektive fast versucht sein, das Flugzeug noch zu erreichen.

Hier aber noch ein Blick auf den gestrigen wolkenverhangenen Himmel. Ich bin immer mit dem Blick nach oben gelaufen, Kamera in der Hand. Die Wolken zogen schnell und in verschiedenen Schichten und Farben. Nur ein Flugzeug war weit und breit nicht zu sehen…

 

7 Antworten zum Beitrag “Projekt 52/6: Fernweh”

  1. am 11 Feb 09 um 12:41 meint

    Ja, ich will mitfliegen. Und das Problem mit dem Archiv hatte ich auch. Ich würde auch gerne immer aktuelle Fotos nehmen, aber manchmal passt es halt nicht. Und wenn dann so schöne Archiv-Bilder gezeigt werden, dann finde ich das auch nicht schlimm :-)
    Liebe Grüße
    Claudi

  2. am 11 Feb 09 um 14:13 meint

    Schönes Bild – wobei mir der blaue Himmel fürs Erste eigentlich reichen würde…

  3. am 11 Feb 09 um 14:22 meint

    Aha! Dachte ich mir’s doch. Bei uns kann man, danke Fraport, so ein Foto alle paar Minuten machen. Allerdings verbinde ich mit den Dingern eher nicht Fernweh sonder Flugangst, Stress und Krach. Trotzdem eine gute Idee und schöne Fotos. ;-)
    LG
    BB

  4. am 11 Feb 09 um 20:09 meint

    Anne-Kathrin

    Oh, hatte ich vergessen zu erwähnen, dass ich extreme Flugangst habe? ;-)
    Macht aber nichts, denn das fällt mir immer erst auf, wenn ich drin sitze. Und wenn ich da angekommen bin, wo ich hin will, ist alles wieder gut.

  5. am 12 Feb 09 um 13:18 meint

    Passt doch auch zum Thema wie die Faust auf’s Auge. Schön und gefällt.

    LG Gerd

  6. am 15 Feb 09 um 21:52 meint

    Auch ich schau immer sehnsüchtig in den Himmel wenn ich ein Flugzeug sehe, Fernweh.

    Grüße Bettina

  7. am 15 Feb 09 um 22:49 meint

    Urlaub ist völlig überbewertet. Ich bin glücklich, wo ich bin: in Deutschlands Norden, vor meinem Computer… Ich will gar nicht weg!

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