Lasst sie doch reden!

Ach Leute! Da kommt also einer und wettert provokant, aber durchaus bis zu einem gewissen Grad gelungen wider der besseren Webdesign Kultur gegen das DIV und pro Tabelle. Eine tolle Sache. So kommt Traffic auf die eigene Seite…!

Ist es sowas dann wirklich wert, noch mehr Traffic zu erzeugen und vor allem wissen wir es nicht alle längst: no Layout with tables!? Oder müssen wir uns damit wieder als die Puristen oder Theoretiker outen?

Die Botschaft ist richtig, ich wiederhole sie also auch noch mal gern: Lasst es uns nicht nachmachen, lass die Leute reden, und ganz abgesehen davon: mit kommenden HTML und CSS Versionen wird sowieso alles besser, wenn ich das richtig sehe. No Layout with tables.

Aber wäre es nicht besser, die Äußerungen der Welt Internetverbesserer unter den Bloggern einfach zu ignorieren als hätte es sie nie gegeben? Oder sehen wir es positiv: vielleicht ist CSS wirklich nicht einfach, ebenso wie das tabellenlose Layout?

Ich erinnere mich aber an jene Diskussion mit jenem, der mich davon überzeugen wollte, wie egal es denn sei: Tabellen wären “genauso gut” wie DIVs und überhaupt sei es austauschbar. Die Verfechter des tabellenlosen Layouts seien vor allem eines: Prinzipienreiter. Da hat man keine Chance. Hier bekehren zu wollen, ist vergebene Liebesmüh’. Ich glaube, die, die es nicht wollen, wollen es zunächst mal einfach nicht lernen und da kommen einem doch ein paar Argumente grad gut gelegen.

Im Übrigen stylt man Tabellen ja unter anderem auch mit CSS. Ich zumindest… Die Überschrift hätte an eigentlich korrekterweise eher in die Richtung “never use DIVs for layout” bzw. “better use tables for layout” gehen müssen. Mit CSS hat das für mich per se noch nicht viel zu tun.

Eine andere Sache ist, dass ich dem Laien durchaus zugestehen möchte, es so zu machen, wie er es kann und für richtig hält. Ist das nicht der kleine, aber feine Unterschied? Vielleicht war der Artikel gar nicht an den “Profi” gerichtet?

Das musste ich mal schnell loswerden. Ich kann keine Tabellenlayouts. Da bleib ich doch lieber beim guten, alten DIV.

Dann wäre da noch eine letzte, eher rhetorische Frage: wer ist eigentlich Ron? Irgendeiner aus L.A. - na schön! Oder muss man den kennen?

 

5 Antworten zum Beitrag “Lasst sie doch reden!”

  1. am 05 Feb 09 um 22:52 meint

    In der Welt der kleinen Handwerker und Dienstleister findet man immer noch nicht oft die sauber gemachte, tabellenlose Website. Wohin das Auge schaut: Frames, Inlinestyles, Layouttabellen und abenteuerliche Auszeichnungen! Wer sich darüber Gedanken macht, ob eine CMS-generierte Webseite zu viele ungenutzte Klassen oder Hüllen mitschleppt, erlebt dort einen ständigen Kulturschock.

    Das lässt einen nachdenken. Ist unsere Sicht der Dinge wirklich die einzig Richtige? Wie wichtig ist das saubere, moderne Design wirklich? Oftmals wird ja angeführt, Tabellen- und Frames-Webseiten würden von Guugel und Co. gar nicht schlechter gefunden. Wie weit stimmt das? Wie oft kommt tatsächlich ein Screenreader auf die Seite eines kleinen Handwerkers? Die Wahrheit ist selten schwarz oder weiß. Dann aber zählt der Grauwert. Und der wird bestimmt durch die Abwägung von Kosten und Nutzen. Für die kleinen Unternehmen scheint der Status Quo zu funktionieren. Weil sie’s nicht besser wissen? Oder weil sie das Potenzial gar nicht ausschöpfen würden? Vielleicht weil ihr Internet-Auftritt allenfalls nice to have ist und ihre Kundenakquise viel lokaler funktioniert.

    Nur damit wir uns nicht falsch verstehen: ich kann auch keine Tabellenlayouts. Genauso wenig wie Frames oder Inlinestyles …
    Und in all den unsäglich gebauten Auftritten liegt doch wenigstens Auftragspotenzial.

  2. am 06 Feb 09 um 08:17 meint

    Anne-Kathrin

    Sehe ich ähnlich.
    Ich sehe, dass ich viele regionale Kunden wahrscheinlich total überfordern würde mit einigen Überlegungen. Da interessiert mehr, wie es funktioniert. Man kann es daher einfach nur machen (sauberen Code meine ich) und in drei kleinen Nebensätzen die Vorteile formulieren. Auch das ist aber nicht sonderlich wichtig, denn über Vor- und Nachteile haben sich viele keine Gedanken gemacht. D.h. man spricht hier ein Thema an, das bis dato gelegentlich in dieser Form keines war.

    Für mich ist es vollkommen selbstverständlich, dass ich eben nicht meinen Dreamweaver anwerfe und dort erstmal eine schöne Layouttabelle mache. Viele Auftraggeber interessiert das aber immer noch überhaupt nicht. Die Frage hat sich ihnen nie gestellt. Umgekehrt erhebe ich daraus keinen “Exklusivitätsanspruch” - da gehört dann doch noch mehr dazu.

    Jener Artikel war und ist jedenfalls provokant. Wir wissen nicht, ob und für wen Ron Websites produziert. Ich zumindest konnte es nicht herausfinden. Wichtig ist es auch nicht.

    Für mich steht und bleibt daher eine andere Frage: wird es uns jemals gelingen, diesen unseren Qualitätsanspruch an den Mann oder die Frau zu bringen? Und können bzw. müssen wir uns heute immer noch (oder noch mehr) solche Aspkekte wie tabellenfreies Layout auf die Fähnchen schreiben? Oder reicht es, es einfach zu machen, sich daran zu freuen und über die Tabellenverfechter zu lächeln?

  3. am 06 Feb 09 um 10:27 meint

    cortex

    ein kommentar auf ron’s blog hat es bereits auf den punkt gebracht: “yes, you are an idiot”. im prinzip kann / braucht man an dieser stelle imho gar nichts mehr hinzufügen.
    wenn man sich darüber hinaus vor augen hält, dass dieser stümper für die verbreitung seiner weisheiten keine “eigene” website benutzt, sondern blogspot.com bemüht… aua. das kann man schlichtweg nicht ernst nehmen.

    @ UschaSu: “unsere” sicht der dinge ist bestimmt die richtige. wenn sich allerdings niemand dafür interessiert (vor allem die klientel) und die browser zudem alles schlucken, was man ihnen zu fressen gibt, wird es wohl noch lange zeit eine art ideal / ehrenkodex bleiben, an welchem sich all die kleinen und mittelgrossen website-bastler - also nicht die big player der branche - reiben, wenn mal wieder kein stoff für den nächsten blog-artikel zur hand ist.

    der gedanke, dass es bei den überhand nehmenden gerede um webstandards und barrierefreiheit (ach nein, auch diese bezeichnung ist nicht mehr up2date - es heisst korrekter “barrierearmut”) letztendlich auch um sehr viel geld geht, wurde in letzter zeit bereits angedeutet.
    bis das beim letzten “webdesigner” angekommen ist, werden jahre vergehen, neue trends kommen und gehen und die mehrheit der entwickler immer noch der meinung sein, dass man dem IE6 per javascript die allerneusten css-trick beibiegen muss, um sich im gleichen atemzug über user zu beklagen, die immer noch nicht einsehen wollen, dass es sich mit anderen browsern besser surfen lässt.

    eine farce von vielen anderen .-
    cx

  4. am 06 Feb 09 um 10:42 meint

    Anne-Kathrin

    Barrierearmut - eines dieser herrlichen Unwörter.
    Möcht mal wissen, wer das unter die Leute gebracht hat…

    Aber Vorsicht: ich habe schon erlebt, dass man zu mir sagte “machen Sie das doch mit Tabellen” oder “tun sie doch einfach noch eine Breakline rein”.
    Und da frage ich mich dann doch ab und zu, ob wir nicht die Philosophie des puren Webdesigns ad absurdum treiben, während andere sich ins Fäustchen lachen und allein durch den Satz “Wir machen Ihnen eine Website, die super toll aussieht, absolut hipp rüberkommt und genau zu Ihnen passt” eine Menge Geld machen. Egal, wie es hinter der Fassade aussieht.

    Egal, über Ron sollten wir nicht mehr reden… ;-)

  5. am 06 Feb 09 um 15:33 meint

    Es ist halt immer auch die Frage, was man für wie wichtig hält. Für mich wäre es wichtig, dass der Artikel und die Kommentare in der gleichen Schriftgrösse präsentiert werden.

    Ich scrolle beim lesen eines Kommentars gerne mal nach oben zum Artikel, um noch etwas nachzulesen. Auf meiner Tastatur sind die Tasten strg, + und - schon nicht mehr lesbar, da diese unterschiedlichen Schriftgrössen auf vielen Blogs zu finden sind.

    Quelltexte lese ich dagegen nur selten. Mir ist es eigentlich egal, ob ich dort table oder div zu lesen bekomme.

Auch was dazu sagen?