Twitter: die geheime Welle?

Ein bisschen provokant frage ich mich, ob nicht Twitter vielleicht das Ventil ist, wenn es- aus Gründen, die noch zu klären wären - schon das eigene Blog nicht sein kann, dort wo meines Erachtens die Kommunikation an mancher Stelle nicht so recht klappt?

Twitter ist ja nunmal ganz praktisch. Die Hälfte aller Twitternutzer arbeitet in der Medien- und Marketingbanche, so hat es die ermittelt. Kunden für unsereins? Eher rar, tippe ich mal. Laut Twitterumfrage ist Akquise auch nicht die Intention der meisten Twitternutzer.

Während die einen, so scheint mir, auf Twitter kurz und knackig, gerne auch etwas kryptisch, auf 140 Zeichen kurz mal das von sich geben, was sie auf ihrem Blog nie schreiben würden, bleiben die anderen integer.

Letzteres ist richtig, keine Frage: Schreibe auf Twitter nie, was du nicht selbst laut und deutlich auch auf der Straße rausschreien oder in deinem Blog schreiben würdest. Das gilt insbesondere für uns Webmacher und Freelancer und jeden, der irgendwie jederzeit auch mit seinem Business assoziiert werden kann.

Dazwischen gibt es die, die zwar per Twitter ihre Meinung zu einem Thema kundtun, - aber eben nur auf Twitter, falls es sich um eine weniger populäre Ansicht handeln sollte. Weniger populär meint hier schlicht: kritische Themen, weniger marketingträchtige Aspekte und so weiter. Also nichts Anrüchiges - nur zwecks der Klarstellung.

Twitter also als interene Diskussionsplattform der “Medianer”? Ich weiß nicht, ob das nur mein Eindruck oder ob tatsächlich etwas Wahres dran ist. Vielleicht bin ich auch schlicht kritisch geworden bei meinen Überlegungen zur gelegentlichen “Selbstbeweihräucherung” in deutschsprachigen Weblogs?

Ich finde, es hat alles was mit Ehrlichkeit, Toleranz und Fairness zu tun. Auch wenn es um perfekte oder weniger perfekte Projekte gehen sollte und um ein bisschen Selbstkritik. Übrigens kann auch ein bisschen Selbstironie gelegentlich nicht schaden…

Und was Twitter betrifft: bleib du selbst, egal wo. Wie soll es denn sonst mit der “Marke” im Internet klappen? Wie auch immer schaden wir uns nur selbst, wenn wir Twitter vorwiegend als die “geheime Welle”, als das Medium fürs Insiderwissen oder auch den Insiderwitz nutzen. Ich will damit nicht sagen, dass überall der Kunde Auftrag lauert. Es geht darum, Twitter wie auch alle anderen webzweinulligen oder sozial-vernetzten Dienste zu öffnen und interessant zu halten, so dass sie verstanden und genutzt werden, auch von den bisher weniger social-affinen Menschen.

 

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