Der Server - mein Freund

Gerade kämpfe ich wieder einmal mit einer Serverkonfiguration. Ein heikles Thema, das vor allem mit Kunden nur ganz schwer zu besprechen ist, jedoch zu meinen täglichen Ärgernissen gehört. Hier mal ein paar Aspekte - einige offensichtliche vielleicht auch schlicht zur Erinnerung. Manches kann man nicht oft genug sagen.

Es fängt oft damit an, dass bereits irgendwas, das ich der Einfachheit halber mal “Webspace” nenne, vorhanden ist. Wie hier die Auswahl getroffen wird, spielt zunächst mal keine Rolle. Gelegentlich fängt der Ärger aber genau da an und ein Gespräch mit Kunden über eine Thematik, die ihnen kaum plausibel zu erklären ist und das ein oder andere “Konfliktpotenzial” birgt: unnötige Arbeitszeiten und damit verbunden im nachhinein unnötige Kosten.

Mit Servern habe ich wahrscheinlich schon fast alles erlebt, prototypisch sind folgende zum Teil ineinandergreifende Schlagworte:

  • Save Mode
  • WWWRun
  • htaccess
  • CHMOD

und damit Berechtigungs -und Konfigurationsprobleme aller Art. Besonders spannend wird es, wenn man einem Windows IIS gegenüber steht und dort ein PHP basiertes CMS installieren soll. Das funktioniert zwar, aber die meisten Content Management Systeme fühlen sich eben auf einem Apache wohler und sträuben sich gelegentlich etwas, wenn man sie dazu überreden möchte, sich auch in anderen Gefilden einzuleben.

Subjektive Tipps für die eine Seite

Wer sich mit dem Gedanken trägt, seinen Webauftritt von Grund auf neu aufzubauen, sollte sich bewusst manchen, dass dies eventuell auch einen neuen Vertrag beim bestehenden Internet Service Provider oder einen Wechsel des ISP nach sich zieht. Nicht jedes System ist gleich und deshalb gibt es Systemanforderungen.

Wer wirklich bei Null anfängt, sollte einfach erstmal gar nichts machen, wenn sowieso ein Profi engagiert werden soll:

Beratung ist alles: Wer einen Profi engagiert, sollte die Gelegenheit beim Schopf packen und sich beraten lassen. Günstig heißt zwar nicht gleich schlecht, aber teuer heißt auch nicht zwangsläufig gut oder besser “geeignet”. Der Teufel steckt wie immer im Detail. Wer sich heute die Produkte der ISPs ansieht, liest da “500 Email Adressen inklusive” und andere wertvolle Information, die aber nicht so wichtig sind, wenn es um die Technik geht. Von den verkaufsträchtigen Argumenten sollte man sich nicht leiten lassen. Die wenigsten brauchen übrigens 500 Email Adressen und auch die wenigsten brauchen Unmengen an Speicherplatz.

Umzug und die Veränderung nicht scheuen, auch wenn damit ein bisschen bürokratischer Aufwand verbunden sein mag. Je später man feststellt, dass die technische Basis besser sein könnte, desto ärgerlicher wird es. Teuerer auch, unter Umständen.

Subjektive Tipps für die andere Seite

Individuelle Lösungen für individuelle Kunden. Das heißt dann auch, das passende Content Management aussuchen und eben nicht die Standardvariante einsetzen, weil man das bisher immer so gemacht hat. In dem Fall bleibt nichts anderes, als Testergebnisse und Erfahrungswerte auch bei der Kundenberatung einzusetzen. Gilt auch für Systemanforderungen und Serverauswahl, wenn man schon mal in Erfahrung gebracht hat, wo die Grenzen einzelner Systeme liegen und was sich wo besonders wohl fühlt.

Probleme ansprechen. Es ist eigentlich fast unmöglich, ohne technische Begrifflichkeiten zu erklären, warum es denn da gerade am Server “hakt” - der Laie hat sich das immer einfacher vorgestellt. Daher bringt es nichts, sich unter der Prämisse “das kriegen wird schon” auf technische Gegebenheiten einzustellen, von denen man nicht überzeugt ist. Manche Problemchen fressen einfach Zeit und pflanzen sich fort. Damit verliert man nur wertvolle Zeit und muss immer und immer wieder auf Themen zu sprechen kommen, die einfach für beide Seiten unerfreulich sind.

Liste führen Es ist eine Idee, über Probleme wirklich Buch zu führen. So kommt man sukzessive zur besseren Beratung und auch zur besseren Kommunikation.

Achtung: alles kann man allerdings auch nicht wissen…

Der Webdesigner ist kein Systemadministrator, ich glaube auch, dass er dem Anspruch nicht gerecht werden muss. Trotzdem sollte man sich ein gewisses Grundwissen aneignen. Das Thema ist so komplex, dass man immer wieder über Probleme stolpern wird, von deren Existenz man bisher nichts wusste - und das unter Umständen bei Systemen, die man seit Jahren einsetzt.

Ich kämpfe dann mal weiter…

 

Auch was dazu sagen?