Sharepoint …Überlegungen anderer Art

Ich stecke immer noch mitten in der Planung und schon im ersten Dilemma. Der Office Sharepoint Server 2007 hat ein “Problem”, das ich schade finde, denn auch wenn ich kein Microsoft Junkie bin, so muss ich doch sagen, dass mich diese Sharepoint Produkte sehr überzeugen.

Das “Problem” liegt in der Vielfalt der Produkte und der Lizensierung. Eine Philosophie für sich, die aber zu erschließen ist.

Produkte gibt es inklusive der Sharepoint Services 3.0 insgesamt fünf. Lizenzen gibt es pro Produkt und pro genutztem Rechner, wobei man auch noch aufpassen muss, welche Benutzer im Unternehmen sitzen und welche extern zugreifen. Neben den Lizenzen für das eigentliche Sharepoint Produkt oder die Produkte, muss man natürlich weitere Lizenzen für das Betriebssystem wie auch den SQL Server berücksichtigen. Hier macht Microsoft es einem nur vermeintlich einfach, - sich in den Fall einzulesen, der eintritt, wenn man virtuelle Maschinen betreibt (so wie ich), ist einigermaßen komplex. Und oben drauf kommen dann noch Lizenzen für die nötigen Office Produkte.

Es hilft hier nichts, man muss Szenarien entwerfen und anfangen zu rechnen. Glücklicherweise kann man Lizenzen ja nachkaufen.

Schade ist aber etwas anderes: es gibt neue Funktionalitäten, die eine echte Errungenschaft sind, wenn man aus der Welt der Sharepoint 2003 Produkte kommt. Beispielsweise die browserbasierten Formulare, die aus Infopath Formularen heraus generiert werden können - ein echter Mehrwert, wenn man mit Infopath arbeitet, denn nicht alle User haben standardmäßig eine Office Version mit Infopath und trotzdem würde man denen gerne ermöglichen, Infopath Formulare zu übermitteln. Und genau an der Stelle wird es tricky mit der Lizensierung und genau an der Stelle kann es teuer werden.

Inzwischen habe ich Szenarien aufgestellt, Kalkulationen durchgeführt usw. Wie aber nun beispielsweise die Akzeptanz der Online Übermittlung formularbasierter Daten überhaupt sein wird, ist für mich kaum kalkulierbar. Der Fall, die Benutzer dazu zu zwingen, es so und nicht rein auf dem postalischen Weg zu machen, scheidet hier aus. Allein, um die Funktionalitat bereit zu stellen, muss ich mich allerdings für die MOSS 2007 Enterprise Variante entscheiden. Sowas finde ich in der Entscheidung schwierig…

Ich frage mich aber generell, warum das alles so sein muss. Sharepoint nutzen: Bedeutet das also zu den “oberen 10.000″ gehören zu müssen? Denn die Kosten können, soweit ich das sehe, unheimlich schnell explodieren, schon bevor überhaupt ein Entwickler den Finger auf die Tastatur gelegt hat. Das sagt vielleicht auch schon einiges über das Nutzungsszenario. Nein, noch kurz eingeworfen, ich habe kein Problem mit Kosten und Lizensierung. Auch ein Open Source Produkt muss es nicht umsonst und günstig geben, - Geiz ist Geil finde ich an der Stelle total fehl am Platz.

Für mich als Sharepoint Entwickler (oder wie auch immer ich mich nennen möchte) allerdings auch ein Problem: ich habe zwar stetig steigendes Know-How, (noch) kein Zertifikat, wie es viele große, finanzkräftige Firmen von ihren Dienstleistern erwarten. Eine Chance aus meinem geistigen Kapital etwas mehr zu machen, wäre beispielsweise, bei einer Beratungsfirma in X zu arbeiten. Sharepoint boomt, ich sehe das an meinen Anfragen und Recht haben sie. Nur die Firmen sitzen überall, nur meist nicht in Regensburg und erwarten 100%tige Reisebereitschaft. Denn die Endkunden sitzen im Allgemeinen auch nicht ums Eck- Zertifikat hin oder her. Sharepoint, das bedeutet also parallel dazu: die totale Mobilität. Mit Kindern und Hund? No Way. Leider… denn ich hätte so große Lust, mehr draus zu machen.

Sind wir wirklich mit unseren Dienstleistungen im IT Sektor geografisch gebunden repsektive zur Mobilität gezwungen oder kommt es mir nur so vor? Mit Open Source Produkten hatte ich da nie den Eindruck.

In diesem Sinn werde ich mich nun doch wieder dem Thema Sharepoint und ein paar dicken Wälzern zuwenden.

Zum Foto: was aus meinem Leben - ein paar Tage Großstadt- aus einer etwas anderen Perspektive.

 

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