Du kannst mir nicht widerstehen…

Sind wir mal ganz ehrlich. Das Ziel einer kommerziellen Website ist auf den Punkt gebracht, den Besucher dazu zu animieren, zu klicken:

Anrufen, Bestellen, Registrieren…

Genau diesen einen Klick attraktiv zu gestalten, den Besucher “einzufangen”, ist mit einer der Künste des Webdesigns.
Verführen heißt die große Devise und wir wir wissen, sind da alle Tricks erlaubt… Boagworld hat eine kurze und prägnante mit Tipps verfasst. Verführungstaktiken im Webdesign!?

Every website should have a call to action, a response you want users to complete. But how do you encourage users to act? How do you create an effective call to action.

heißt es da.

Die 10 Punkte Liste umfasst:

  1. Den Grundstein: nochmal kurz der Benefit, räumlich nah positioniert zum Klick.
  2. Kleine Goodies als Beigabe
  3. Vorsicht bei verschiedenen Klick Optionen wie Try and Buy
  4. Deutliche Sprache, kurze Begriffe wie “kaufen”, “anrufen” …
  5. Zentrale Buttons an zentraler Position
  6. White Space für mehr Übersichtlichkeit
  7. Farben als Eyecatcher
  8. Groß, Größer, am Größten
  9. Aktionslinks auf jeder Seite
  10. und last but not least: die Benutzerführung nach dem Klick nicht vergessen

Wie das so ist mit der Verführung…

Ich bin ja da immer so ein bisschen kritisch mit den 10 Punkte Listen. Auch diese hier ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss:

Die kleinen Geschenke…. sind nicht immer das Mittel der Wahl. Es muss dann schon wirklich richtig gut sein. Ich zumindest bin ein Typ, der sich auf derlei Bauernfängerei (!?) nicht gerne einlässt. Wer aber ein Goodie hat, das wirklich zur Zielgruppe passt - etwas Spannendes, Interessantes oder wirklich Lustiges, kann das besseren Gewissens machen. Mit einem netten Gimmick fängt man sogar mich.

Die deutliche Sprache… klar soll es kurz und knackig sein. Sexy. Das hatte ich schon. Trotz allem glaube ich, wir sind hierzulande gerne einfach freundlich und legen auch Wert darauf, freundlich angesprochen zu werden. Da muss man rund um die Belabelung also schon aufpassen. Englisch funktioniert da übrigens meines Erachtens einen Tick anders.

Die Punkte, bei denen es sich ums Layout dreht, sind für mich eigentlich die Kritischsten.
Klar, wir sind alle total hipp! Aber sind wir wirklich alle so webzweinullig wie das Layoutcredo, das uns da von allen Seiten entgegenschreit? Passt diese Predigt vom White Space (zu gut deutsch bedeutet das ja unter anderem und wesentlich “Platz schaffen und Platz lassen”) wirklich überall hin? Müssen wir uns alle in der Riesentypo übertreffen? Und macht man sich mit Catchy Color nicht eher lächerlich?

Ich bin da skeptisch… keep it simple and useful.

Was mir fehlt, ist der Aspekt Text neben der Message und neben dem passenden Label. Das chice Make Up mit viel Einblick an den passenden Stellen machts nicht allein. Ich lasse mich nicht gerne blenden von bunten Farben, tollen Graphiken und dem totalen Hype. Ich möchte gerne wissen, was Fakt ist. Wenn ich überzeugt bin, dann suche ich sogar nach dem “klick mich” Button.
Ich denke, auch solche (meschuggen?) User sollten und müssen beachtet werden. Authentizität ist gefragt.
Und vor allem müssen interkulturelle Unterschiede beachtet werden.

Ganz wichtig, egal wie man es dreht und wendet: Punkt 10. Wer beim darauffolgenden Formular einen Fehler macht, hat verloren. So wie das eben im täglichen Leben auch ist. Aufreißen allein reicht nicht.

Nein, die Liste ist nicht revolutionär neu. Lesenswert finde ich sowas dann doch immer mal wieder. Und wenn es nur darum geht, sich bewusst zu machen, was denn nun in das ein oder andere Projekt passt und was nicht, was geht und was nicht geht.

Bildnachweis: ein bisschen lasziv, oder? Gefunden bei .

 

Auch was dazu sagen?