In guten wie in schlechten Zeiten

Es geht bergab mit der Wirtschaft und wir werden mit guten Ratschlägen bedacht, wie wir dieser Rezension entgegenwirken können., das Budget im Rahmen zu halten, beispielsweise. Gestern via Twitter.

Gilt das alles wirklich vor allem in schlechten Zeiten? Die vorgestellten Ideen haben  vor allem damit zu tun, dem Kunden möglichst viel zu einem fairen Preis zu bieten. In guten wie in schlechten Zeiten. Es ist eine gute Idee, sich auch in besseren Zeiten Gedanken darüber zu machen.

Das Redesign oder frischer Wind

Eine Marke auch nur minimal zu verändern, ist immer ein Wagnis, außer man startet “Raider heißt jetzt Twix”. Gleiches gilt meines Erachtens auch für die Website. Ein komplettes Redesign ist oft nicht zwingend nötig. Kleine oder selektive Anpassungen sowohl an Optik, als auch Funktion und Inhalt/Struktur reichen manchmal durchaus, um wieder frischen Wind rein zu bringen.

Einfachheit

Oft wünschen Kunden in ihrer Begeisterung zunächst viel, der Enduser nutzt später de facto weniger als erwartet. Der zeitliche und finanzielle Aufwand für das ganze Unternehmen “Website” wird zusätzlich gerne unterschätzt. Sich von Anfang an auf das Wesentliche zu beschränken, tut dem Budget gut und sorgt für ein Erfolgserlebnis beim Websitebetreiber. Die Einfachheit erleichtert es außerdem, Anforderungen wirklich genau zu überdenken und auf den Punkt zu kommen.

Der Reihe nach

Das hatte ich schon angesprochen. Modulare Systeme machen das Step By Step leichter. Erst das Nötige, dann die Nice to Haves. Dies kommt  dem Geldbeutel des Auftraggebers entgegen, ermöglicht es aber auch, sich sukzessive den Wünschen des Besuchers und den (ja schließlich dynamisch mit dem Geschäftsalltag wechselnden) Anforderungen des Unternehmens anzunähern. Da viele, vor allem angehende Websitebetreiber, im Eifer des Gefechts oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen (können), ist es eine gute Idee, manches einfach zurückzustellen.

Das Rad nicht neu erfinden

Auch wenn Open Source nicht grundsätzlich umsonst heißt - was dringend klar gestellt werden muss- so kann man gerade in diesem Bereich doch auf eine Menge ausgereifter Lösungen zurückgreifen, die wenigstens als Basis für die Weiterentwicklung dienen können. Wer dabei beispielsweise auf Content Management Systeme setzt, für die viele Erweiterungen verfügbar sind, kann aus einem großen Pool schöpfen. Bei der Auswahl des Systems schon im Hinterkopf zu behalten, was in Vorabgesprächen bereits angesprochen wurde, hilft. Ob das Kind nun Wordpress, Joomla, Drupal oder TYPOlight heißt: es muss sich einfach den Wünschen des Kunden anpassen lassen, wenn auch nicht in einem großen sondern vielleicht vielen kleinen Schritten.

SEO, Marketing, Kanäle

Nicht alle Kommunikation muss über die Website stattfinden. Mein derzeitiges Thema: Wie kann Web 2.0 hier vernünftig genutzt werden? Die Website ist nicht das Web. Blog, Facebook, Social Bookmarking, Twitter und wie sie alle heißen, sind Alternativen, die man mit dem Kunden durchsprechen sollte, um Kanäle zu finden, auf sich aufmerksam zu machen. Insbesondere gehört dazu auch, dem Kunden Mut zu machen, eigeninitiativ tätig zu werden.

Die guten Zeiten…

Diese 5 Tipps sollten nicht erst dann gelten, wenn das Budget knapp wird.

Für mich ergeben sie sich schon allein daraus, dem Kunden Alternativen für einen groß angelegten Webauftritt zu bieten und natürlich eine individuelle Beratung. Als Redesign oder auch als Erstauftritt. Es ist einfach vernünftig aus Perspektive des Kunden gedacht. Diese 5 Tipps können auch in gute Zeiten Kompetenz zeigen und Vertrauen schaffen. Dies kommt der Kundenbeziehung zu gute und das ist wichtig. Egal, ob das Geld auf der Straße liegt oder nicht. Schließlich geht es um den Kunden, um das Projekt und um die Endkunden des Kunden, die späteren Benutzer. Damit geht es um ein gutes Ergebnis. Und das wird auch in guten Zeiten nicht erreicht, indem man einen Internetauftritt vollstopft und jede gute Idee umsetzt.

Weniger ist oft mehr. Keep it simple.

Bildnachweis: irgendwie hätt ich gerne selbst gemacht… zum Glück haben wir (noch) kein Hochwasser hier, nur vereiste Pfützen.

 

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