Mausefalle?

Heute vor 40 Jahren, so lese ich gerade in der Zeitung und recherchiere begeistert im Internet, stellte Douglas C. Engelbart die erste Maus vor.  Er arbeitete damals am Augmentation Research Center am Stanford Research Institute in Menlo Park in Kalifornien.

Wenn man sich heute die ergonomischen Hightec-Teile so ansieht, dann glaubt man kaum, dass mit diesem hölzernen Klotz der Beginn eines der wichtigsten Devices im Umgang mit Computern geschaffen worden sein soll. Für mich wirkt das Ganze eher wie eine Mausefalle…

Das Video zur ersten Demonstration dieser Innovation am 09.Dezember 1968 kann man sich ansehen und zwar auf der der Stanford Universität. Dass das Ganze mit unseren heutigen Ansprüchen an Benutzerfreundlichkeit nicht viel zu tun hat, ist, glaube ich, selbsterklärend . Engelbarts Idee war, das Arbeiten mit dem Computer zu vereinfachen (was erst im nächsten Schritt etwas mit leicht erlernbar zu tun hat), vor allem aber zu gestalten:

Engelbart did not believe that computers should be easy for novices to use; he believed that people would require lengthy training in order to be truly effective. Specifically, he wanted computer interactions to be based on systems that, with considerable training, were the most efficient – not the easiest to use.

Dass die zugrundeliegende Philosophie mehr Schwerpunkt auf Effizienz als auf leichter Erlernbarkeit liegt, ist meines Erachtens ein Zeichen der Zeit. Vielleicht war damals schlicht nicht absehbar, wie sich der Personal Computer als Gebrauchsgegenstand in unsere Haushalte schleichen würde?

Interessant folgende Geschichte, die Herr Engelbart in einem Interview (gefunden in der ) beschreibt:

Ich bin mir nicht sicher, aber die Leute waren begeistert von dem, was sie gesehen hatten. Und ich dachte: Junge, jetzt werden sich viele Menschen damit beschäftigen. Wir haben dann noch sechs oder sieben Jahre lang die Maus und was damit zusammenhing weiterentwickelt, und dann sagte man mir, ich würde in die falsche Richtung denken. Keine Universität wollte mich haben und keine Forschungsabteilung in der Industrie.

Wie ging es dann weiter mit der Maus? Interessanterweise auch hier mal wieder XEROX, wie schon beim Graphischen User Interface - über die sich Herr Engelbart übrigens auch Gedanken gemacht hat-,  mit im Spiel. Einige des “Mausteams” wechselten nämlich laut MouseSite später zu XEROX. (Bild gefunden bei )

Das Fazit des oben zitierten Interviews auf die Frage, ob es leicht sei, ein Visionär zu sein, gefällt mir übrigens besonders gut macht mich übrigens besonders nachdenklich:

Das war es noch nie. Das Wichtigste, was mir die Erfindung der Maus eingebracht hat, ist, daß die Firma Logitech, die Mäuse produziert, mir umsonst ein Büro stellt. Und mich den Photokopierer benutzen läßt. Das ist für meine Arbeit sehr wichtig.

 

Auch was dazu sagen?