Die Verschachtelungstiefe…

Gerade lese ich über Infopath und Sharepoint. Da ich mich bereits, zugegebenermaßen verzweifelt, über die Behäbigkeit der Infopath Dialoge geäußert habe, möchte ich aktuell und ergänzend Ulrich Boddenberg aus”Microsoft Office Sharepoint Server 2007 und Windows Sharepoint Services 3.0″ (Galileo Verlag 2008) zitieren, der sich da recht verständnisvoll über die Menge der Dialogfelder äußert, als wisse er um meine Ungeduld, wenn ich mich hie und da durchklicke.

Die Verschachtelungstiefe der Dialoge in InfoPath ist übrigens nichts, was man realistischerweise an dem Produkt kritisieren müsste: Es ist eben der Preis dafür, dass man Dialoge gestalten und mit Funktionen versehen kann, ohne dass man auch nur eine einzige Zeile Code schreiben müsste.

Herr Boddenberg hat vollkommen Recht,- teilweise zumindest.

Wenn ich die zugegebenermaßen wenig komplexen Beispiele in diverser Literatur zum Thema lese, stellt sich InfoPath als gelungenes Helferlein für alle die dar, die gerne XML nutzen möchten, ohne sich mit XSLT und Freunden beschäftigen zu müssen. Dafür erfüllt InfoPath seinen Zweck ganz prima. Vielleicht sind genau die (aus rein praktischer Sicht sehr gut gewählten) Bespiele zur Erstellung von Rechnungen, zur Verwaltung einer Kundenkartei oder eines Warenbestands die realen Einsatzszenarien für InfoPath. Auch das Beispiel des Buchs (Kontolle eines Workflows via Infopath) ist sehr interessant. Sollten das die Standardszenarien sein, so hatte ich bisher das falsche Produkt im Einsatz.

Wer permanent auf sekundäre Datenquellen zurückgreift und dabei womöglich vereinzelt oder auch regelmäßig eine Reihe von Bedingungen (und womöglich auch dabei auf sekundäre Datenquellen zurückgreift) setzen muss, findet sich bei jedem zweiten Klick in einer Fülle von Dialogfenstern wieder, die es einem manchmal mehr als schwer macht, den Überblick zu behalten. Es gibt desweiteren eine Reihe von XSLT Problemen, zumindest was die Version InfoPath 2003 betrifft, die es nötig machen, trotz aller grafischen Oberflächenkünste noch im Code zu “wühlen”. Spätestens dann ist es berechtigt zu fragen, ob hier das Preis-Leistungsverhältnis noch stimmt.

InfoPath- davon bin ich inzwischen überzeugt, hat seine Grenzen und die liegen im Umfang des Schemas sowie der Anzahl und dem Umfang von Ansichten.

Da ich aber ganz neu mit Office 2007 arbeite und ja nun demnächst auch mit Sharepoint Server 2007, hoffe ich, dass einiges, das ich mit InfoPath lösen musste, um Unzulänglichkeiten des Sharepoint Portals 2003 zu umgehen, nun mit Workflows und einem gelungenen Nachschlagekonzept direkt dort lösen kann,- so käme ich dann eventuell auch auf ein abgespecktes, solides XML Schema und damit auf ebenso gut handle-bare InfoPath Formulare.

 

Auch was dazu sagen?