Abends, wenn ich kreativ wäre…

Abends bin ich meistens noch einmal recht kreativ. Da habe ich Lust, mich umzusehen, neue Sachen auszuprobieren. Irgendwie gehe ich da mit mehr Spaß an die Sache, vielleicht deshalb, weil abends außerhalb meiner Arbeitszeiten einfach ein lockeres Gefühl vermittelt. Auch das Arbeiten geht manchmal abends einfach relaxed.

Leider laufen abends auch meine Kinder zur Höchstform auf…

Im Kindergarten ist mittags immer “Ruhe” angesagt. Der kleine Genießer “ruht” dann allerdings so richtig und schläft sofort ein. Nach dem Motto, schlafende Kinder soll man nicht wecken, lässt man die Kleinen dann auch schlafen solange sie wollen. Verständlicherweise vielleicht, denn jedes Kind weniger in der Horde von 20-25 macht etwas aus. Fazit: abends nicht ins Bett wollen, in der Früh Gezeter, wenn es ums Aufstehen geht.
Und damit dann der zweite große Stress des Tages, wenn wir zu spät in den Kindergarten kommen (ein NoGo). Da trudeln dann auch die ersten Anrufe ein, die ich dann auch noch schnell wenigstens um 15 Minuten vertrösten muss.

Im Kindergarten habe ich nun schon wiederholt versucht, durchzusetzen, dass mein Kind gar nicht erst ruhen soll, damit ich endlich mal wieder meinen Abend habe, an dem ich tun und lassen kann, was ich möchte oder muss. Es gelingt mir nicht. Ich frage mich inzwischen, ob es nicht fast geschickter wäre, diese Ganztagesbetreuung (mit der übrigens pünktlichst um 16.30 Uhr Schluss ist, am Freitag endet der ganze Tag jeweils um 14.00 Uhr) aufzugeben und stattdessen einen vernünftigen Tagesablauf zu gewinnen. Arbeiten kann man im Allgemeinen außerhalb der Arbeitszeiten vor allem eines: ruhiger und ungestörter. Nur wie ich das meinen Kunden erklären sollte, wüsste ich beim besten Willen nicht.

Wie die sich das vorstellen, weiß ich ebenfalls nicht. Manchmal glaube ich, Kindergärten wurden dazu erfunden, den Hausfrauen den Alltag etwas kurzweiliger zu gestalten, durch strikt einzuhaltende Bring- und Holzeiten, durch gemeinsame Kaffeekränzchen und sonstige elterliche Beschäftigungsmaßnahmen aller Art (besonders hervorzuheben gemeinsame Bastelabende vor Sankt Martin oder die örtliche Einheitsschultüte).

Die berufstätige Mutter mit Terminen, die gibt es im Kopf einiger Kindergarten Träger wie auch einiger Kindergärtnerinnen offenbar gar nicht. Da herrscht, zumindest auf dem Land, noch ein hartes Regiment. Ich freue mich schon ein bisschen auf die Schule. Da weiß man als Eltern wenigstens, was man hat.

 

Auch was dazu sagen?