Hundefutter oder doch lieber die Traumfrau?

Ich besitze ja auch so eine Google Email Adresse. Und aus verschiedenen Gründen bediene ich die auch gelegentlich über das Webinterface und ich konnte damals, bei einer meiner ersten Emails über jene Google Anwendung meinen Ärger über diese kontextspezifische Werbung kaum in Worte fassen. Der Artikel zu personalisierter Werbung und den Blockern (ja, es gibt auch Blocker, nicht nur Blogger!) im Internet heute in der daher gefundenes Lesefutter für mich.

Personalisierte Werbung heißt zudem: ständige Verführung. Theoretisch wäre es zum Beispiel möglich, einem seit Monaten nach Diätprodukten Suchenden im perfekten Moment eine Anzeige für einen Schweinebraten-Lieferservice unter die Nase zu halten. Es ist anzunehmen, dass Google sogar Informationen darüber generieren könnte, wann seine Diätflucht am wahrscheinlichsten wäre - inklusive der richtigen Tageszeit.

heißt es dort, in der ZEIT und malt damit ja doch irgendwie ein Horrorszenario aus.

Meine ersten Erfahrungen mit der Google Werbung spielten sich im Kontext Hund ab. Seither ist Google sehr freundlich und präsentiert mir alles, was ich über den Hund wissen muss. Es reicht, ich habe das mehrfach getestet, schon ein Vorkommen des Wortes Hund in einer Email und der Rest meiner Email Texte ist völlig zweitrangig. Das “…auf den Hund gekommen” in meiner Signatur ist dabei allerdings irrelevant. Sie ahnen also schon, dass mein Leben nicht nur aus Hund besteht. Aber mit einem schlagkräftigen Stichwort, da kann ich sie noch vom Gegenteil überzeugen. Nee, Leute. Mein Hund ist versorgt, verführen müsst Ihr mich schon anders! Darauf fall ich nicht rein.

Es macht mir seither fast Spaß, Google ein wenig zu foppen und selbst neue Varianten für eingeblendete Werbelinks zu finden.

Tja, liebes Google, tut mir leid, Ihr könnt mir noch so oft die besten TYPO3 Designagenturen anbieten, die brauche ich nicht.

Und nur weil ich zufällig das Wort “Herz” in einer Email verwende, heißt das noch lange nicht, dass ich meine Traumfrau suche. Vielleicht daher erklärlich, warum ich so oft einen Scheidungsanwalt brauche? Unter meinen derzeitigen Favoriten auch

Laptops weiblich wie nie mit Intel-Technologie.

Toll ist außerdem, dass mir Google bei einer Email, in der es über Details eines Website Umzugs geht, sofort Möbelspeditionen in Dresden anbietet oder mich offenbar auf den Begriff “Projektmanagementfachmann” (was ist das?) freundlich fragt, ob ich denn nicht eine Stelle als Geschäftsleiter suche.

Wie oft mich Google schon in den Luxusurlaub schicken wollte, kann ich gar nicht sagen. Nicht, dass ich das nicht verdient hätte, aber…

Ihr kriegt mich nicht! Und blocken muss ich auch nicht alles, da blogg ich doch lieber - denn Vorbeischauen geht auch. Aber toll find ich das alles trotzdem nicht, auch wenn ihr meine Lust auf Urlaub ganz richtig erkannt habt.

 

Eine Antwort zum Beitrag “Hundefutter oder doch lieber die Traumfrau?”

  1. am 16 Jul 10 um 14:46 meint

    Schlankheitskaffee…

    Ich habe nach Diät gesucht und deinen Blog gefunden. Super Artikel!…

Auch was dazu sagen?