Ich bin draußen, sozusagen…

Heute nachmittag- ich war gerade von einem Kundengespräch zurückgekommen.
Keine Internetverbindung.
Ich fühle mich fast ein wenig nutzlos, - und beraubt.
Es passiert hier komischerweise immer wieder mal. Oberpfälzer Pampas eben…
Plötzlich sang und klanglos raucht sie ab, die Verbindung.
Manchmal liegt es am Router und ein Neustart hilft. Diesmal liegt es doch an etwas anderem. Während ich schreibe, haben wir bereits zwei Stunden keine Verbindung zum Rest der Welt.
“Klar”, will mein Hund vielleicht sagen, “das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl. Ich sag’s ja immer, du hockst zuviel vor der Kiste herum”.
Es macht keinen Sinn, dem Hund zu erklären, dass dieses vor der Kiste hocken mein Job ist und seiner eben das Löcherbuddeln, neben dem mir die Füße zu wärmen.
Ich fluche weiter vor mich hin, während Hund unterm Tisch weiter vor sich hingrummelt und weiter versucht, mich mit Hüpfattacken und Dauerpfötchengeben zum Spazierengehen zu animieren.
Hund findet wohl, wir könnten mehr Kundentermine wahrnehmen, nochdazu, wenn die mit einem Spaziergang verbunden sind.

Also, was jetzt? Irgendwie hat der Großteil meiner Arbeit damit zu tun, etwas via Netz zu erledigen.
Und das wollte ich natürlich auch gerade machen.
Klar gäbe es auch anderes zu tun, aber gerade dann, wenn ich so netzlos bin, fällt mir auf, wie sehr dieser Connect, dieses “ich bin drin” Gefühl, mit dazu gehört. Da wird da mal schnell was recherchiert, mit dem mal schnell geskypt, da noch schnell eine Rückfrage und ein paar neue Emails sind auch da.
Und man fühlt sich nicht so allein -unabhängig davon, dass es manchmal ganz geschickt ist, seinen Skype in den “kein Empfang” Modus zu bringen. Man könnte ja, wenn man wollte.
Es macht halb so viel Spaß.

Ich erledige also heute nachmittag alles, was man so offline machen kann. Total ungestört. Total lustlos.
Was da übrig bleibt: vorwiegend administrativer Kram, heute zumindest.
Und merke, wie sehr mich dieses blöde Medium schon in Beschlag genommen hat.
Ich beschließe, dieses verlängerte Wochenende mal wieder einen totalen Offline-Tag einzulegen.
Aber nicht mal den Wetterbericht kann ich mir anschauen. Ich habe keine Tageszeitung und wie das Wetter wird, sagt mir eigentlich mein Firefox.

So und seit ein paar Stunden geht’s wieder und ich kann meinen aufgesetzten Text online stellen… Hoffentlich vergesse ich meinen guten Vorsatz nicht!

Das Bild hat keine besondere Bedeutung, außer vielleicht “da geht’s lang” - aufgenommen während eines unserer tollen Waldspaziergänge am Forstacker in Wenzenbach.

 

3 Antworten zum Beitrag “Ich bin draußen, sozusagen…”

  1. am 02 Okt 08 um 09:16 meint

    Mh als ich das Bild sah dachte ich mir “6?” Aber stimmt das dort oben ist ne pfeil.

    Nett geschrieben, musste ab und an schmunzeln und kann das total nach vollziehen…. mein Wauz guckt mich auch immer ganz wirr an wenn ich vor dem Großen Leuchten Bildschirm sitze und manchmal frag ich mich was denkt der Braune dort unten nun.

    Was schlimm ist, ist wircklich diese ich nene sie mal “nebensächlich abhängigkeit vom web” Wie du schon sagst, ohne Internet weiß du nicht wie das Wetter wird, Ohne internet weiß du nicht was in der Welt Passiert (feeds) usw. Ich hoffe dennoch das dein Offline Wochende, dir trotzdem viel spaß machen wird und ich drück dir die Daumen das, dass Wetter schön wird!

    lg
    markus

  2. am 02 Okt 08 um 09:48 meint

    Anne-Kathrin

    Na ob das was wird dem Wetter, sei dahin gestellt.. lässt mich mein Firefox Wetter Addon vermuten.
    Und als dann gester n”mein Internet” wieder ging, waren meine guten Vorsätze gedanklich auch schon wieder ein Stück nach hinten gerutscht.
    Außerdem haben wir ein langes Wochenende und so ein langes, webloses Wochenende? Ich weiß nicht… ich bin halt doch Junkie.

  3. am 04 Okt 08 um 04:49 meint

    Nabend,
    Och erinnert mich an die “guten vorstätze” fürs Neue Jahr… hat sich da schon mal jemand dran gehalten? Ich komm gerade von einem Singstarabend/nacht nach Hause und hoffe das treibt dich in eifersucht, wodurch du in die Freiheit willst ;)
    Würd mir das durch dem unschönen Wetter nicht vermiesen. Nacht, schöne träume und liebe grüße.

    Markus

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