Switch, Multitask oder der Häufungspunkt

Nein, ich möchte keine Diskussion vom Zaun brechen, ob Frauen nun die multitaskingfähigeren unter den Menschen sind, nur habe ich mich die vergangenen Tage sehr wie unter Dauerbeschuss gefühlt und manchmal wirklich nicht so recht gewusst, an was ich eigentlich gerade alles so parallel denken muss. Ein typischer nicht zu erwartender Anfragen und Jobs.

Die Notwendigkeit des 100 Prozent Switch

Der Stressfaktor eines solchen Häufungspunkts liegt bei mir vielfach nicht in der Menge der Arbeit sondern Ihrer Natur und das wiederum liegt wahrscheinlich an dem, was ich beruflich mache und dass ich neben dem Job noch ein Privatleben mit Kindern und ganz nebenbei auch einem Hund habe.

Vorwiegend hatte ich die letzten Tage mit Sharepoint und Infopath zu tun und dem Thema “Tests und Qualitätssicherung”. Infopath gehört leider mit zu den Programmen, die eine Menge Konzentration, Geduld und Durchhaltevermögen erfordern. Dies gilt umso mehr für die Phasen, in denen es gilt, Code und Funktionalität noch einmal zu überprüfen.
Es ist also schwer, nebenher den Switch zu machen zu einem akuten TYPOlight Problem, das leider auf der Stelle gelöst werden sollte. Parallel dazu stehen Fragen zu Flash an. Ein Thema, das mir nicht sonderlich liegt und das ich gerne etwas nach hinten schiebe.
Und dann wieder einmal Joomla und Virtuemart.

Es bleibt nichts anderes, als genau nach Plan und genau in eingehender Reihenfolge die Aufgaben hintereinander abzuarbeiten. Allein die Abarbeitung von Emails, die möglichst simultane Beantwortung akuter Problemstellungen via Skype und das Führen von Telefonaten zu solch unterschiedlichen Themen empfinde ich manchmal schon als Kunst. Aber es geht!

Dass hier nebenbei oft noch der Hund tobt, Kind schnell was zu Essen will, während ich Brote schmiere schon wieder der Getränkeservice funktionieren soll und inzwischen am anderen Eck das Handy bimmelt, lasse ich mal völlig außen vor. Dass nebenher noch allerlei anderer “Alltagskram” anfällt, diese Woche auch noch ein Geburtstag samt Party, fällt da eigentlich kaum mehr auf.

Mütter

Kürzlich habe ich auch jenen aufbauenden Artikel wiedergefunden, der früher schon in meinem Büro in Papierform an der Pinnwand pappte.

- ein Artikel von Birger Priddat aus der ZEIT von 2001.

Im Sommer hatte ich vier Wochen Kindergartenferien hinter mir, Zwangsurlaub oder besser gesagt die Notwendigkeit zur Perfektionierung der eigenen Organisation: vier Wochen Urlaub kann ich mir als Selbstständige einfach nicht leisten und wo ein Auftrag ist, da ist auch ein Weg oder so ähnlich.

Frauen werden [...] allmählich die besseren Männer. Und zwar nicht die paar Medienstars, die wir als power women präsentiert bekommen, sondern berufstätige und alleinerziehende Mütter.

schreibt Priddat und gibt mir insgesamt ein bisschen Hoffnung für mein Durchhaltevermögen. Denn die nächsten Ferien sind bereits da, wenn auch diesmal stark verkürzt: Der Kindergarten hat nur einen Tag zu.

Und dann heißt es dort noch

Die Doppelrolle von Beruf und Mutter führt zur sozialen Karriere - ein Potenzial, das die Unternehmen noch nicht realisiert haben.

Ich kann das so nicht uneingeschränkt unterstreichen, ich glaube, es ist schon angekommen, vielleicht auch im Lauf der Zeit, die zwischen heute und dem Erscheinen des Artikels liegt.

Ein Danke

Schön ist es, wenn ich zwischendurch via Skype oder Mail genau jenes positive Feedback bekomme, das wir alle gelegentlich so dringend nötig haben: das sei ja irre schnell gegangen und funktioniere jetzt ganz prima.

Ich bin unheimlich dankbar für dieses Feedback und hier ist dann auch der Platz, mich dafür zu bedanken, dass das Vertrauen in mich und das oben genannte Potenzial durchaus da ist!

Es zeigt, dass meine Organisation so schlecht nicht sein kann, dass sie mich gezwungen oder (besser) gelehrt hat, pragmatische Wege zu gehen, lösungs- und zielorientiert zu denken statt l’art pour l’art, dass es möglich ist, dem eigenen Anspruch (und natürlich dem des Kunden) gerecht werden zu können, auch mit Multibelastung und dass Effektivität und Effizienz zentrale Punkte sind, wenn man nicht untergehen möchte.

Vor allem aber macht es mir Mut!

 

Auch was dazu sagen?