Projekt 52/19: Freiheit

Wann kommt nur endlich wieder mein Thema?

- da wollte ich mir schon fast die Freiheit nehmen, mal auszusetzen oder die Freiheit zu fotografieren, was ich will… Jetzt aber doch: LIBERTÉ TOUJOURS!…???

Mit LIBERTÉ TOUJOURS! wirbt die Zigarettenmarke meines Vertrauens meiner saudummen Sucht, verkauft sich als  “lebenslustig, charakterstark, unangepasst, individuell” und als  zeitgemäß.

Eigentlich aber macht sie alles andere als frei sondern manövriert einen in eine tückische Abhängigkeit, die mit Freiheit nun so rein gar nichts zu tun hat und die es einem sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich macht, sich wieder in die Freiheit und Unabhängigkeit des Nichtrauchens zu begeben.

Wenn ich über Freiheit nachdenke, dann denke ich dabei auch heute noch als allererstes an einen Aufsatz, den ich in der 10. oder 11. Klasse, ich denke, es war die 11., schreiben musste: “Die Freiheit des einen endet dort wo die des anderen beginnt”. Damals so mit 16 oder 17 habe ich mir dabei echt die Zähne ausgebissen, denn ich hatte ein ehrgeiziges Ziel, einen wirklich guten Aufsatz zu schreiben.

Freiheit ist für mich etwas, das viel im Kopf stattfindet. Insgesamt habe ich zu Freiheit einen eher philosophischen Bezug. Vielleicht liegt das daran, dass wir in einem Land leben, in dem man frei leben kann und nicht um seine Freiheit kämpfen muss?

Ich habe mich dem Thema, angenähert an jenen Aufsatz, dann auch erstmal über Zitate genähert. Da gibt es ja eine Reihe interessanter Dinge von interessanten Menschen. Einige davon fand ich besonders bemerkenswert, insbesondere den von Sartre: “Jeder Mensch ist zur Freiheit verurteilt”. Ein Satz über den ich seither nachdenke, denn er ist schwierig.

Mir hat aber auch jener von Heine gut gefallen und der passt so gut in unsere Zeit, etwas ganz anderes:
“Die Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man eine hat”.

Freiheit - alles in allem, spielt für mich eine große Rolle. Ich bin extrem freiheitsliebend. Dabei nehme ich mir die Freiheit nicht grundsätzlich - dieses Gefühl “ich könnte, wenn ich wollte” ist das wichtige. Ich bin also nicht gerne eingesperrt. Weder räumlich, noch zeitlich noch geistig. Geht nicht immer. Auch das ist gut. Selbstverständlich darf Freiheit nie werden.

 

12 Antworten zum Beitrag “Projekt 52/19: Freiheit”

  1. am 15 Mai 09 um 21:57 meint

    dirk

    ein interessantes thema….
    was ist freiheit…
    kris kristofferson meinte mal “freedoms just another word for nothin left to lose”
    was er damit meinte hat sich mir auch nach vielen jahren nicht ganz erschlossen:-)

    für manche ist freiheit eher räumlich bezogen, andere haben mehr die geistige freiheit im hinterkopf im sinne von “die gedanken sind frei” und ganz andere erschließen sich ihre eigene welt und sind dort frei. (dabei denke ich z.b. an autisten die in “ihrer welt” sehr gut klarkommen.

    für mich persönlich ist freiheit nicht die freiheit, zu machen was man machen möchte, sondern freiheit ist die freiheit das nicht zu machen, was man nicht machen möchte.
    der spruch ist nicht von mir, aber ich weiß leider nicht von wem er ist.
    aber er trifft (jedenfalls meine sicht der dinge) gut zu
    gruß
    dirk m. aus g.

  2. am 15 Mai 09 um 22:17 meint

    Anne-Kathrin

    Den habe ich auch gelesen, im Kontext Janis Joplin, - aber vielleicht ist das ein Songtext? (uff, alles gehört, aber nie bis auf die letzte Zeile so richtig zugehört, fürchte ich…)
    Ich stelle mal in den Raum… es hat was mit sich selbst im Reinen sein zu tun. Es macht unfrei, Angst zu haben, etwas zu verlieren. Oder anders herum: man ist frei, wenn man keine Angst hat, etwas zu verlieren.
    Andererseits…. ist das wiederum absolut nicht allgemeingültig. (interessanterweise lässt sich Sartre auch in totalitären Systemen halten…)
    Oder bedeutet es: die wahre Freiheit kommt erst mit dem Tod? Dann wäre es allgemeingültig. Gefällt mir eigentlich besser als Interpretationsansatz….

    Eigentlich ein bisschen viele Gedanken zu so einem Fotomotto der Woche? ;-)

  3. am 15 Mai 09 um 22:35 meint

    dirk

    jep,
    es ist ein teil eines songtextes.
    den meisten ist er bekannt von janis joplin, aber geschrieben ist er nun mal von kris kristoferson (ich mag die version von janis aber auch viel lieber:-) )
    ich sehe es aber auch so: man sollte mit sich selbst im reinen sein, dann braucht man keine angst mehr zu haben und kann “frei und entspannt” den ball weiterspielen.
    dummerweise habe ich keinen “satre” gelesen. meine bücheregale sind gefüllt mit peter ustinov und terry pratchet :-)
    was aber nicht heißt, dass ich nicht noch ein regal dran bauen könnte:-)
    aber ich finde eine aussage wie “die wahre freiheit kommt erst mit dem tod” etwas überholt.
    das mag vor kurzer zeit in den zeiten der royalistischen monarchien noch gegolten haben, aber heutzutage halte ich das für etwas übertrieben.
    selbst wenn einem ruf, ehre und gesundheit genommen werden, hat man (jedenfalls bei uns im ländlichen) immer noch seine freunde, die einen nicht hängen lassen.

    naja.
    viel zu viele gedanken wegen einer eidechse, die vieleicht dann doch nur ein molch ist :-)))))

  4. am 15 Mai 09 um 22:46 meint

    Anne-Kathrin

    Ich bin aber vielleicht zu sehr Mathematikerin und versuch es daher, logisch anzugehen ;-)

  5. am 15 Mai 09 um 23:07 meint

    dirk

    mathematik ist doch immer zu sehr logisch (oder versucht es zu sein:-) )
    da lob ich mir doch meinen alten lehrer aus dem physik-leistungskurs.
    der meinte mal, physik und mathematik wären sich sehr ähnlich, bis auf die tatsache, dass physiker durch das experimentieren mehr spaß beim beweise herführen hätten (das leuchten in den augen und das grinsen dabei im gesicht des guten alten dr. matron werd ich nie vergessen:-)) )
    er sah in dem moment einem “igor” ähnlich, der grade irgendwelche antennen auf einer alten burgruine festmacht und hofft, dass der nächste biltz in die anoden des geschöpfes seines herrn und meisters einschlägt:-))

    immerhin hat er uns beigebracht, dass belgien einen direkten zugang zur nordsee hat und dass nicht alle folgen von mc. gyver totaler blödsinn sind:-))

  6. am 16 Mai 09 um 00:37 meint

    interessante gedanken und schön um-die-ecke-gedacht.

  7. am 16 Mai 09 um 07:34 meint

    Anne-Kathrin

    @Dirk:
    Ich glaub, das ist ein klasse Beispiel für “abdriften”…

  8. am 16 Mai 09 um 07:55 meint

    Anne-Kathrin

    @Paleica:
    Natürlich hab ich auch typische “Freiheitsgedanken”, wenn ich in einer weiten Landschaft stehe.
    Irgendwie traf es aber trotzdem meine Vorstellung von Freiheit nicht so ganz, auch wenn entsprechende Motive vielsagender, ästhetischer und schöner anzusehen wären.
    Das Foto daher - naja, sagen wir mal- ein “Antifoto” ;-)
    Nächste Woche bin ich dann wieder konstruktiver dabei…

  9. am 16 Mai 09 um 13:51 meint

    Sehr gute Idee zum thema Freiheit, das muß man sich einmal genau überlegen.
    Eine Zigarettenmarke die für soetwas wirbt wie früher die Marke Malboro mit dem Cowboy, da ging es ja um Freiheit.
    Heute rauche ich 40stück pro Tag und fühle mich alles andere als Frei.

    Lg,
    Rewolve44

  10. am 16 Mai 09 um 18:50 meint

    Das Bild ist fotografisch mal wieder sehr gut gelungen.

    Ich sehe schon - jeder interpretiert “Freiheit” anders. Als ich zuerst das Bild sah (ohne zunächst den Text zu lesen), dachte ich, “Freiheit” sei für Dich die Tatsache, dass Du Dir gelegentlich eine Zigarette rauchst - wie in der Marlboro-Werbung.

    Aber gut - ich rauche selbst und fühle mich auch nicht frei dabei. Insofern hätte ich auch auf Deinen “philosophischen Bezug” kommen können ;-)

  11. am 17 Mai 09 um 01:01 meint

    dirk

    @Anne-Kathrin
    [qoute]
    @Dirk:
    Ich glaub, das ist ein klasse Beispiel für “abdriften”…
    [/quote]

    abdriften trifft es gut:-)
    aber es hat den unterricht aufgelockert und wir haben viel gelernt.
    wenn unser mathelehrer auch nur ähnlich locker gewesen wäre….
    naja, mittlerweile gibt es ja taschenrechner.
    die sind ähnlich unpersönlich wie unser alter mathelehrer aber trotzdem rechnen die fast so genau wie er.
    ich will ihn nicht über den grünen klee loben, aber er war schon ne “hausnummer” und mit zahlen konnt ihm keiner was vormachen:-))
    eigentlich schade, dass er wegen unserer klasse einen nervenzusammenbruch bekommen hatte…..

  12. am 17 Mai 09 um 12:14 meint

    wow. tolles bild und ein interessanter beitrag. ich nehme auch am projekt teil, wollte das bild bei mir jedoch unerklärt lassen, damit der betrachter selber drüber nachdenkt, aber tun die bei mir im blog eh net *grml*
    naja rauchen mag ich nicht, hab aber genauso ne blöde sucht: cola light (krebserregende, magenzerfressene seuche ._.) , ich komm auch nicht davon runter , deswegen kann ich schlecht sagen: scheiß rauchen.
    Aber dieses Zitat “Die Freiheit des einen endet dort wo die des anderen beginnt” merk ich mir, total klasse!

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