Think minimal -eine Frage des Geschmacks?

Zum Thema Minimalismus, das die letzten Tage an einigen Stellen kontrovers diskutiert wurde, muss ich auch noch was sagen…

Das Smashing Magazine hatte vor einigen Wochen einen Artikel zum Thema, üblicherweise überfrachtet illustriert und meines Erachtens mit Beispielen, die beim ersten Hinschauen nur in geringem Maß etwas mit Minimalismus zu tun haben. Und es gibt auch erklärte Kritiker des Minimalistischen.

Minimalismus - eine Frage des Geschmacks? Jein.

Design is focused on the content

liest man und das bringt es dann auch schon alles auf den Punkt und stellt alle anderen Charakteristika fast schon in den Hintergrund - auch wenn mir die Formulierung nicht so gut gefällt.

Ich bin der Meinung, dass sich minimalistisches/puristisches Design schon allein aus dem Inhalt ergibt.

Wer heute als Fotograph oder Künstler eine Website aufbaut, wird bevorzugt ein minimalistischeres Design wählen, ist doch klar. Denn nur so wirken das Foto, das Möbelstück, das Produkt. Minimalismus wird hier zum Konzept, ja zur Notwendigkeit, um das eigentlich Wichtige in  den Vordergrund zu rücken.

Es mag gefallen oder nicht gefallen, man mag grundsätzlich ein Fan des eher “übersichtlichen” Designs sein oder nicht. Eine minimalistische Website wird durch ihren Inhalt mit Leben gefüllt - und verliert dadurch ihren minimalistischen Charakter.

Minimalistisches Design transportiert eine Message. Minimalismus daher Mittel zum Zweck. Weniger Geschmacksfrage. Dass hier viel mit Raum und Fläche, mit einfarbigem Hintergrund gearbeitet wird, liegt in der Natur der Sache und ist keine umzusetzende Notwendigkeit. Dass damit auch Farbe anders eingesetzt wird und dass damit auch Typographie einen anderen Stellenwert bekommen ebenso.

Egal, ich finde solche Designs trotzdem nicht gut. Sie mögen effektiv sein, aber eine aufwändigere Seite kann noch viel mehr tun, als Inhalt schnell zu vermitteln. Sie sticht aus der Masse heraus und macht das Web interessanter.

schreibt der .

Ja, es wäre langweilig, wenn wir alle das 08/15 minimalistische Einheitsdesign hätten! Dann nämlich, wenn auch die Inhalte zum Einheitsbrei werden. Mit individuellem und kreativen Inhalt, egal ob das nun Text oder Bild ist oder anderes, bekommt eine Seite genauso einen Charakter wie mit graphischer Ilustration und dem weniger puristischen Ansatz. Vielleicht sogar noch etwas mehr, denn während das Design eine vergleichsweise statische Angelegenheit ist, zeigt sich im Inhalt, vor allem bei Konzepten wie Weblogs, eine Entwicklung.

Kann umgekehrt überfrachtetes Design, das so als nachdenklichen Aspekt nebenbei,  ein Mittel sein, fade Inhalte und Mainstream zu verschleiern?

Ich hab da - egal wie das nun gehandhabt wird- eher ein Faible für die eigene Meinung.

 

Auch was dazu sagen?