Neu als Begleitung: Subject to Change

Dieser Tage bin ich per Zufall auf meinen Recherchen zum Thema User Experience und Agiles Development über ein Buch gestolpert:

Peter Merholz, Brandon Schauer, David Verba und Todd Wilkens
Subject to Change
Creating great products and services for an uncertain world
O’Reilly 2008

Ein kurzer Einblick und eine Leseempfehlung.

Über Peter Merholz muss man wahrscheinlich nicht viel sagen. Er ist President von ,  einer Firma, die sich kurz und bündig folgendermaßen beschreibt:

Our mission is to deliver great experiences that improve people’s lives, while sharing our advances in the field with our clients, partners, and peers.

Und genau darum dreht sich auch das Buch, anhand des Beispiels Adaptive Path und exemplarisch einiger seiner Projekte. Eine Art Erfahrungsbericht? Ein paar Rezepte für bessere Produkte, besseren Service und mehr User Experience?

Sehr anschaulich wird erklärt, was das eigentlich ist “User Experience” (und was es nicht ist!) und wie essentiell das Wissen um den Benutzer ist. Im nächsten Schritt dann, wie man das Konzept nicht nur für die Produktentwicklung sondern auch für den eigenen Services nutzbar machen kann und welche rein praktischen Überlegungen daran hängen.

Als Beispiel dienen eigene Erfahrungswerte und Projekte sowie Produkte oder Service, die jeder kennt. Manchmal - und das wundert nicht- bringen die Autoren natürlich Apple, die Produkte mit dem “i” oder andere Größen ins Spiel. Hier wird dann allerdings nicht verherrlicht, sondern durchaus mal ein kritischer Blick darauf geworfen. Auch der ein oder andere strategische Fehler ist ein Thema - was mir sehr gut gefallen hat, allein, weil man gelegentlich selbst betriebsblind ist. Und nachher hat man dann auch wirklich das Gefühl, zu wissen, auf was es ankommt. Mehr noch scheint es einem manchmal wie Schuppen von den Augen zu fallen wie das Prinzip funktioniert.

Zwei Kapitel haben es mir besonders angetan: einmal die Aufforderung “Stop designing products!” sowie die Überlegungen zur agilen Vorgehensweise im Gegensatz zum typischen Wasserfallmodell.

“This book will make you think” (Seth Godin) heißt es auf dem Einband und ja: genau so ist es. Eine gelungene Einführung nicht nur ins Thema User Experience sondern auch eine Anregung, sein eigenes, kleines Business hier und da zu überdenken - auch wenn unsereins  leider die Möglichkeiten fehlen, die ein oder andere “Inspiration” in die Tat umzusetzen. Ganz klar wird - und ich denke, dieses Wissen ist ein allererster Schritt: das eigene Selbstverständnis und das eigene Bild vom Kunden als auch vom Service entspricht nicht immer 1:1 der Realität.

Wer heute kunden- und benutzerorientierte Services und Produkte anbieten möchte, wird in “Subject to Change” nicht nur eine Basis von der “Idee” der User Experience sondern einige wichtige und weiterführende Anregungen finden, idealerweise um, wie es Steve Jobs mal als Vision des Mac beschrieben hat “… an elegant, really beautiful solution” aufwarten zu können. Klingt doch eigentlich alles ganz easy, oder? ;-)

 

Auch was dazu sagen?