Mangels Analyse: Gibt’s die CMS Wunderwaffe?

Wer die Diskussionen der letzten Wochen ums CMS Allheilmittel mitverfolgt hat, ist nun konfrontiert mit einer Menge an Input: neue Content Management Systeme, von denen man selbst bisher noch nichts gehört hat, aber auch Bewertungen, die einen vielleicht nachdenklich stimmen oder aber zur eigenen Meinungs- und CMS Findung beitragen können.

Die Diskussion zeigt aber vor allem eines: die Wunderwaffe gibt es nicht.

Im Grunde hätte ich mir sehr gewünscht, die Debatte wäre in die nächste Runde gegangen. Nun haben wir das Brainstrorming, jetzt ginge es an die Analyse der Beiträge.

  • Welche Faktoren bestimmen, ob ein CMS den “ersten Test” besteht?
  • Welche Faktoren sind Killer für den ersten Test?
  • Ist es Liebe auf den ersten Blick oder nicht?
  • Wie viele Content Management Systeme testet der Durchschnittsentwickler, bevor er sich auf ein CMS festlegt oder (frustiert?) entscheidet, eine Eigenentwicklung zu starten?
  • Wie viele Modifikationen nimmt der Durchschnittsentwickler vor? Ist der Mut zum Blick in den Code ein Entscheidungskriterium?
  • Sind die Anforderungen des Webentwicklers (ich sage bewusst nicht Designers) wirklich individuell oder lassen sie sich auf den Punkt bringen?
  • Welche Faktoren sind wirklich abhängig vom Kundenkreis oder vom Schwerpunkt der Web Agentur? Welche sind unabhängig davon?
  • Was erwartet der ganz normale Kunde/Nutzer und sind den Entwicklern diese Anforderungen bewusst?

Zwei weitere Fragen fallen einem dann natürlich auch gleich ein:

  • Ist es überhaupt legitim, an die Macher eines Open Source Produkts noch mehr und noch mehr Ansprüche zu stellen? Ist nicht allein aus dieser Sicht die “mach’s dir selbst” Idee moralisch vorzuziehen?
  • Brauchen wir die eierlegende Wollmilchsau in der Form TYPO3 wirklich oder ist es eher das Gefühl des “wir könnten ja, wenn wir wollten”, das uns so wichtig ist?

Diese Beantwortung dieser Fragen könnte wesentlich zur Verbesserung bestehender wie auch in Zukunft entwickelter Systeme beitragen. Eine Darstellung einer Reihe von Systemen und Meinungen steht leider nur im Raum und hilft in der Form wenig. Ein “nett, dass wir darüber gesprochen und geschrieben haben”, das aber nun leider unausgegoren und ohne jegliches Fazit im Raum steht, außer dem, was wir eigentlich schon wussten: Die Auswahl des “richtigen” CMS ist eine Frage, die uns alle beschäftigt.

Zu diesem Artikel bewogen hat mich übrigens ein Kommentar auf meinen Joomla Artikel, der mir mal wieder gezeigt hat, wie sehr man (auch ich) gefangen ist und wie viele zum Teil unscharfen Kriterien zur Auswahl des eigenen Favoriten beitragen.

Bildnachweis: .

 

Eine Antwort zum Beitrag “Mangels Analyse: Gibt’s die CMS Wunderwaffe?”

  1. am 20 Okt 08 um 00:14 meint

    Ich schon wieder ;-)

    Das freut mich ja, dass mein Kommentar Dich zu etwas bewogen hat…

    Was Du hier ansprichst, ist natürlich die Frage, die wir uns alle stellen (mehr oder weniger). Und - wie bei vielen Dingen - gibt es _die_ Antwort nicht. Es kommt immer auf den Hintergrund dessen, der diese Frage stellt, an. Ganz egoistisch will ich in aller Kürze hier (beispielhaft) meine Hintergründe darlegen - und warum die Antwort immer noch Joomla / VM ist:

    - wir haben einen kommerziellen Hintergrund. Das heisst, wir verkaufen Dienstleistung.
    - dazu brauchen wir das “richtige” CMS
    - unseren Kunden ist dies zu 95% egal - wichtig ist, was dabei rauskommt
    - wir müssen die Kundenanforderungen erfüllen
    - wir sind “limitiert” auf PHP, SQL, Javascript (ASP kommt nicht in Frage)
    - wir haben über 5 Zeitjahre (und noch mehr Mannjahre) Erfahrung mit Mambo -> Joomla und Mambo-PHPshop -> Virtuemart

    Dies sind (neben anderen) unsere “Hintergründe”. Daraus ergibt sich für uns die Erkenntnis, dass

    - wir bisher mit Joomla alle Kundenanforderungen lösen konnten
    - mit Joomla 1.5 ein modernes Framework zur Verfügung steht
    - wir ein Know-How haben, das einen schwer zu beziffernden Wert darstellt
    - niemand uns die Einarbeitung in verschiedene Systeme für verschiedene Lösungen bezahlt
    - (wie gesagt) kein System die Vorteile der Joomla / VM Kombination bietet

    Weitere Faktoren sind:
    - breite Nutzerbasis
    - hohe Akzeptanz
    - großer Markt

    Das sind natürlich sehr individuell geprägte Kriterien - aber wie sollen sie denn sonst sein. Natürlich verschließen wir uns nicht anderen Systemen - im Gegenteil. Wir beobachten die Entwicklungen sehr genau - aber bevor wir die kaufmännische Entscheidung treffen, in ein anderes System zu investieren, müssen die o.g. Faktoren sich schon stark verschieben.

    Und natürlich verändert sich die persönliche Einstellung zu einem Projekt wie Joomla. Wenn ich allein meine Foren-Präsenz betrachte - 2004 / 2005 habe ich locker mehr als 5000 Posts in verschiedenen Foren geschrieben. Seit 2006 nicht mal 1000.

    Naja. Ich wollte eigentlich nur kurz antworten ;-)

    Thomas

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