Wissenschaft und Forschung aufs Gleis gestellt

Eine durchaus interessante Sache, die da anlässlich des Wissenschaftsjahrs 2009 im Moment als “Science Express” in 60 Etappen durch Deutschland tourt und uns Forschung und Wissenschaft, insbesondere aber den zukunftsweisenden Trend bis 2020 nahebringen möchte.

ist ein Projekt der Max Planck Gesellschaft, gefördert vom BMBF und mit im Gepäck eine Reihe namhafter Partner.

Das Konzept stellen die Macher selbst so vor:

Fragen Sie sich manchmal auch, wie die Welt in 20 Jahren aussehen wird? Wie wir dann wohl leben werden? Mit dem Ausstellungszug “Expedition Zukunft” wollen wir allen Besuchern und speziell jungen Menschen einen Überblick darüber vermitteln, welche Wissensgebiete sich heute weltweit besonders dynamisch und viel versprechend entwickeln und wie diese in den kommenden zwei Jahrzehnten unser Leben beeinflussen.

Dieses Konzept tourt seit heute in gut 200 Tagen in Form von futuristisch anmutenden 12 Themen-Waggons durch .

Das Design allein schon einen Besuch wert. Inhaltlich bin ich gespannt (und anschauen werde ich mir das auf jeden Fall, auch wenn Regensburg nicht mit auf dem Fahrplan steht), äußert sich doch die ZEIT über das Prestige- und PR Projekt.

…eine Initiative, die Sie als dynamische Vorhut der Wissenschaft erscheinen lässt, aber heikle Themen ausspart und niemandem zu nahe tritt

heißt es dort. Man hätte, so schreibt der Autor dort weiter, beim Blick aufs Detail gespart und präsentiere hier

wissenschaftliches Fast Food ohne größeren Nährwert.

Ein Schnellschuss?

Für Schulklassen übrigens gibt es ein Mitmachlabor. So stolpere ich dann auch über jene Website - ein Projekt, das sich wohl auch vorwiegend an Schulen und Jugendliche richtet. Neben dem zug gibt es beispielsweise noch einen Truck und auch ein Schiff. Eigentlich eine gelungene Sache, ist mein erster Eindruck, aber es steht für mich dann doch irgendwie ein bisschen im luftleeren Raum des “wir tun hier was”.
Dass sich Deutschland beispielsweise erfolgreich der Gentechnologie verwehrt und damit wichtigen Anschluss verpasst, dass das durchaus erstrebenswerte Ziel, Jugendlichen nicht nur den neugierigen Blick sondern auch Spaß an der Wissenschaft zu vermitteln, dann auch abseits jeglicher Expeditionspässe in den Schulen ankommen müsste - darüber können wir dann mal hinweg sehen, angesichts dieser vielen “Aktionen” und bunt-stylischen Aufmachung.

Ich bin ja mal gespannt, ob ich seitens der Schulen meiner Kinder irgendetwas vom Science Express höre. Das wäre doch trotz allem echt mal ein schöner Schulausflug!

Das Design der Waggons, gemacht von der Agentur in Berlin (hier auch das Copyright für das Foto dieses Beitrags), beeindruckt mich, ungeachtet dessen wirklich.

Uli, viele Grüße nach Berlin!

 

2 Antworten zum Beitrag “Wissenschaft und Forschung aufs Gleis gestellt”

  1. am 03 Mai 09 um 20:00 meint

    Uli Merz

    Es freut mich, dass Du über den Expedition Zukunft-Zug schreibst, bei dessen Umsetzung ich ja einer der vielen Mitwirkenden war. Eine Herausforderung war es schon, dieses Baby in sehr kurzer Zeit auf den Weg zu bringen! In einem Punkt hast Du sicherlich nicht unrecht: Es ist ausserordentlich schwierig, den vielschichtigen und komplexen Themen in der Ausstellung gerecht zu werden. Es wird durchweg nur an der Oberfläche gekratzt. Aber andererseits will der Zug gar nicht Fachwissen vermitteln, sondern vielmehr das Potenzial aufzeigen, welches in den Forschungsgebieten steckt, den Wissensstand aufzeigen und einen Ausblick in die Zukunft geben. HGaaeddxf - oh, jetzt hat Flora auch was geschrieben! Hm. Ist schon Wahnsinn, wie konnten wir nur ohne Computer aufwachsen…

  2. am 03 Mai 09 um 20:07 meint

    Anne-Kathrin

    Nein, das stammt in der Form ja nicht von mir…
    Ich finde, es reicht auch, wenn man die Sache “fürs Volk” aufmacht. Es soll ja in erster Linie neugierig machen.
    Aber ich fürchte … meine Vorstellung davon, man könne von uns aus beispielsweise einen Schulausflug nach M, N oder IN machen statt am Wandertag zwischen Badeweiher und Stadtcafé abzustimmen, wird wohl ein Wunschtraum bleiben.
    Wir schauen uns das an und ich will dann genau wissen, wo du überall mithelfen durftest. Das Projekt - sicherlich rundrum spannend.

Auch was dazu sagen?