Get yourself connected

Ein Projekt, bei dem ich mit Freude feststellte, dass die Kundin sich vorab schon sehr viele Gedanken über ihren Internetauftritt gemacht hatte. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Ihre Strategie bewegt sich jenseits dessen, was man agressives Marketing nennt: sie hatte einige schöne Ideen zusammen getragen, das Ziel ist, sie selbst zu bleiben. Genau so ähnlich formulierte sie es auch.

Das “man selbst bleiben” ist im Allgemeinen keine Strategie, auf die man stößt, wenn man sich zum Thema Internetauftritt schlau macht und dabei aus den sehr marketingträchtigen Quellen schöpft. Im Gegenteil erfährt man hier oft viel über (manchmal oft aggressive) Marketingmethoden und deren “Notwendigkeit”, was zur Folge haben kann, dass man sich selbst verliert, versucht, diese neuen Tipps und Tricks alle gewissenhaft umzusetzen - für den totalen Erfolg, den alle anderen auch haben.

Die Gefahr ist groß, sich verleiten zu lassen. Die Sache mit der Notwendigkeit muss also hinterfragt werden. Auch die mit dem Erfolg. Natürlich haben nicht alle anderen den totalen Erfolg. Und so einfach ist das mit den Tipps und Tricks dann auch wieder nicht. “Man selbst bleiben” - der erste Schritt zum Erfolg. Gerne auch mit sämtlichen Tipps und Tricks im Hinterkopf, aber eben nur inspirativ.

Nur: wie will man gefunden werden?

Die Frage, die bei unseren ersten Gesprächen trotz allem offen blieb, war die des Gefundenwerdens. Suchmaschinenoptimierung heißt das Buzzword. Wer beim Shop gerne und überzeugt auf die persönliche Note setzt, wer auf das Preisgerangel im Shoppingportal gerne verzichten will, muss sich also etwas anderes einfallen lassen. Hier hilft Web 2.0 - so kritisch ich das gerne auch an anderer Stelle sehe.

Immer wieder hört man, der ein oder andere hätte das Versprechen bekommen, bei Google auf Platz 1 manövriert zu werden. Es bedarf nicht viel statistischer und kombinatorischer Kenntnisse, um zu erkennen, dass ein solches Versprechen über die Maßen unseriös ist, denn Platz 1 gibt es nur einmal (dass die Enttäuschung mancher Leute groß ist, selbstredend…) Nun kann man sich ja überlegen, was passiert, wenn der SEO Spezialist mehrere Kunden aus ein und derselben Branche bedient… Ich behaupte, diese Zeiten sind vorbei, - allerdings ist Eigeninitative gefragt. Suchmaschinenoptimierung der “klassichen Art” ist schön, gut und wichtig, aber lange nicht mehr ausreichend, vor allem im kleinen Business bei der Fülle an Konkurrenz fast schon ein Frustrationserlebnis. Nischen müssen her.

Dieser Tage im Web gestolpert über einen Artikel zur Optimierung von Titeln und Überschriften. Wir kennen das alle: das Keyword ist der Schlüssel und desto mehr sexy, desto mehr catchy. Nur was da leider vollkommen verloren geht ist die persönliche Note. Meine ganz persönliche Erfahrung zeigt, dass Keywords zwar durchaus ihre Berechtigung haben, das exakte Trimmen ganzer Textpassagen auf einzelne Begriffe jedoch nur bedingt helfen. Nicht jeder ist dann auch ein PR Profi und so klingt es dann gerne eher holprig und unbeholfen.

Wer sich in der Totalen mit dem Zauberwort SEO im Hinterkopf an die Bestückung und Aktualisierung seiner Website macht, wird sich genau den Marketingstrategien hingeben, die aus der eigenen Website einen Teil des Mainstream ausmachen.

Da muss man doch was machen können…

Mein Ansatz in diesem Fall wird sein, dahingehend zu beraten, dass wir mehr auf Blog setzen, mehr auf Web 2.0, mehr auf Social und viel auf Kommunikation. Dabei möchte ich den verkaufsträchtigen Begriff SEO mal weitestgehend außen vor lassen. Es wird mein Job sein, die technischen Voraussetzungen zu schaffen.

Das mit seinem Negativ-Image. Warum? Auch dafür gibt es Erklärungen, siehe genau dort. Meine ganz simple Erklärung ist, dass dem Business Blog die Authentizität fehlt und er sich zu sehr leiten lässt, von allem, was glänzt. Hier wird in das bekannte Marketing und PR Horn geblasen, statt einfach auf Freundlichkeit, Menschlichkeit und Information zu setzen.

Ich bin nicht der Meinung, dass man auf Produktinformation grundsätzlich verzichten muss.
Es ist nur eine Frage der Darstellung. Präsentation im Web ist nicht der Laufsteg als der er uns verkauft wird. Wir sind nicht alle Supermodels. Ein kritischer, offener Blick ist doch eigentlich das, was wir uns alle wünschen und der ist es, der den Dialog erst möglich macht, während die bereits hundertfach dargestellte Kopie des Textes direkt vom Hersteller vor allem eines suggeriert: hier hat jemand keine eigene Meinung.

Web 2.0, die große Unbekannte

Das Buzzword und doch eigentlich die große Unbekannte. Jeder hat es schon mal gehört, YouTube und Konsorten müssen als Paradebeispiele herhalten, wenn es um das Verständnis der ganzen Geschichte geht. Trotzdem versteht es eigentlich kaum jemand, der nicht wie unsereins sowieso 24/7 online ist und versucht, hier und da mitzumischen und alles Neue auszuprobieren.

Die Aufgabe des Webentwicklers muss nun darin bestehen, aufzuklären und Chancen aufzuzeigen. Die Wege durch die Web 2.0 Welten sind bunt, nicht alles ist sinnvoll. Aber mit offenen Augen, mit kritischem Blick findet jeder irgendwie seinen Weg durch Blogosphären, Twittersphären, Facebooks und andere. Es wird also vor allem auch mein Job sein, Lust darauf zu machen und möglichst neutral von meinen Erfahrungen und meinen Recherchen zu berichten.

Auch die richtige Technik spielt dabei eine wesentliche Rolle. Bietet ein System genügend Schnittstellen zur Außenwelt, so macht das Lust, diese Services auszuprobieren, zu nutzen und dann auch Teil der eigenen Geschäftsidee werden zu lassen - ohne dabei die PR Maske aufsetzen zu müssen.

Ich stelle mir gerade vor, wie man die Zeit, die man sowieso in seinem kleinen Laden sitzt, während gerade kein Kunde vorbeischaut, nutzen kann, um einfach nur ganz menschlich, aber trotzdem informativ über seinen Geschäftsalltag zu berichten, via … genau: Web 2.0. Automatisch wird daraus PR und Marketing. (Bitte aber nicht mit 140 Zeichen “Neu in unserem Sortiment haben wir…”)

Nicht ganz neu für den “Webmacher”, sicherlich aber noch eine neue Welt für viele, die sich gerade erst versuchen, im Internet zu positionieren.

 

Auch was dazu sagen?