Gutgemeint: MOSS 2007 auf Windows Server 2008
Mit einem gewissen Entsetzen muss ich feststellen, dass sich eine Reihe gutgemeinter Entscheidungen im Hinblick auf die neue Sharepoint Installation inzwischen als Fehlentscheidungen entpuppen. Fehler an dieser Stelle sicherlich: zu viele Entscheider mit verschiedenem Kenntnisstand und unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten. Plus einiger Paradigmen, die den Einsatz und die Auswahl von Software schwierig machen.
Zunächst handelte es sich bei dem Szenario MOSS 2007 auf Windows Server 2008 um ein eher experimentelles Unterfangen. MOSS 2007 erfordert in diesem Fall nämlich Service Pack 1, ohne integrierte Version war hier noch einiges an Vorarbeit nötig. Inzwischen gibt es jene integrierte Version MOSS 2007 inklusive Service Pack 1 und damit gehören Basteleien zu Beginn der Vergangenheit an.
In keiner meiner Literatur zum Thema ist die Installation von MOSS 2007 auf Windows Server 2008 und SQL Server 2008 beschrieben. Das Internet muss mal wieder als Informationsquelle herhalten. Dies zeigt vor allem, wie aktuell und frisch das Ganze noch ist.
Hier gibt es eine Reihe guter Ressourcen. Hat man sich denn erstmal zurecht gefunden in der Welt der Microsoft Professionals, kann man auf eine Menge wertvoller Informationen in Form von Weblogs und Technet Artikeln zurückgreifen. Man muss an dieser Stelle auch mal positiv überrascht feststellen, dass die Informationen allesamt umfangreich sind. Hier wird diskutiert und zusammengearbeitet, kommt mir so vor.
Unser (mein) Fehler bestand nun darin, die Information zum Active Directory schlichtweg zu überlesen, indem ich via Buch und Internet entweder gar nicht mit der Frage konfrontiert wurde (Buch) oder aber Active Directory als selbstverständlich angenommen wurde (Internet). Zwar ist der Einsatz von Active Directory im Rahmen einer Sharepoint Umgebung eher die Standardvariante, bisher war jedoch Active Directory nicht zwingend erforderlich. Spätestens aber mit dem neuen 2007/2008 Szenario scheint kein Weg am Active Directory mehr vorbeizugehen. Erst ein irgendwann aufgetriebener Technet Artikel von Microsoft brachte mit Ausrufezeichen den Hinweis auf Active Directory.
Kein Problem eigentlich - sollte man meinen. Wäre hier nicht die kleine, aber feine Tatsache, dass Active Directory in diesem Fall aus Gründen der Integration in eine größere Infrastruktur ein No Go ist. Eine gute Lösung, aufbauend auf dem aktuellen Stand der Dinge, eine Aktualisierung auf den neuesten Stand der Technik also aufgrund einiger Paradigmen nicht realisierbar?
Wie konnte es dazu kommen, frage ich mich etwas ratlos. Eine unglückliche Verkettung von Umständen, an der mehrere Leute beteiligt waren, die alle nur das Beste und Neueste wollten. Im Prinzip würde dies auch zu einer funktionierenden, modernen und damit langfristigen Lösung führen, die jedoch durch eine Randbedingung wahrscheinlich unmöglich gemacht wird.
Ich bin nun am Überlegen, was ich den Verantwortlichen nun als Fazit und fürs weitere Vorgehen vorschlagen werde und ärgere mich - denn ich habe mich dem eher spontanen Szenario mit 2008 leichtfertig hingegeben, ohne dabei an die Befindlichkeiten von Systemadministratoren und grundsätzliche Philosophien hinter der Bereitstellung von Netzwerken zu denken. Wie immer zeigt sich, dass der Teufel im Detail steckt.