Ist Wicked geboren oder gemacht? Das ist die Frage, die sich die Figuren des Musicals Wicked stellen, wenn sich der Vorhang hebt.
Das Musical basiert auf dem Roman The Witch: The Life and Times of the Witch of Oz von Gregory Maguire. Im Mittelpunkt stehen die Universitätsjahre von Alfaba, der Hexe des Westens, und die Geschichte, wie aus einer fleißigen Studentin die Bedrohung und der Schrecken von ganz Oz wurde.
Wicked wurde 2006 erstmals auf einer britischen Bühne aufgeführt und rief zunächst gemischte Gefühle hervor. "Was kommt als Nächstes", fragte Benedict Nightingale, ein bekannter Theaterkritiker der Times, damals, "eine Show, in der ein Baby-Zyklop seine Mutter überredet, keine menschlichen Kebabs zu essen?"
Kritik ist Kritik, aber seit der Premiere ist mehr als ein Jahrzehnt vergangen, und das Musical ist im Apollo Victoria Theatre stets ausverkauft. Dank der Liebe des Publikums ist Wicked zu einer der zehn am längsten laufenden Shows in London geworden.
Wicked verspricht, "die unerzählte Geschichte von Oz" zu erzählen, und das hält, was es verspricht. Auf der Bühne bekommt eine Geschichte, die jeder seit seiner Kindheit kennt, neue Facetten, die Handlung wird komplexer, und jede Figur erhält plötzlich eine Hintergrundgeschichte. Das Publikum erfährt, dass der Blechmann nicht immer herzlos war, die strohdumme Vogelscheuche war einst Student und ziemlich intelligent, und der feige Löwe verlor seinen Mut, als er noch ein Löwenjunges war.
Auf der Bühne ist alles wie im Leben: Träume, Freundschaft und Liebe, Enttäuschungen und eine schwierige Entscheidung - sich selbst oder der Gesellschaft treu bleiben?