Infopath und Sharepoint: ein Enterprise Szenario

Seit einigen Tage erlebe ich nach einigen Jahren mit Infopath endlich das wahre Vergnügen: die Zusammenarbeit von Infopath und Sharepoint auf einem MOSS 2007 in der Variante Enterprise.

Es ist natürlich auch eine Frage des Infopath und Sharepoint 2003 - die Versionen 2007 haben dann doch einiges an Features mitgebracht, das das Arbeiten einfach schöner und komfortabler macht. Letztendlich ist es aber dann doch MOSS Enterprise, das den letztendlichen Ausschlag dafür gibt, dass es mehr als komfortabel wird: es ist jetzt auch einiges machbar, das mit der Variante Standard nicht geht.

Eine ganz typische Anforderung der Form wie sie mich ohne Enterprise zur Verzweiflung gebracht hätte - und die jetzt ohne Weiteres funktionieren (und damit ausschlaggebend waren, die richtige Entscheidung zu treffen):

Ohne eine Datenverbindungsbilbiothek können die Pfade auf sekundäre Datenquellen in Sharepoint ausschließlich absolut definiert werden. Das ist weiter kein Problem, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man einen Arbeitsbereich als Vorlage verwenden möchte, in der Infopath auf eine in diesem Arbeitsbereich liegende Sharepoint Liste als externe Datenquelle zugreift - die bleibt nämlich absolut und dann … funktioniert erstmal gar nichts so wie es eigentlich gewünscht ist.

Realisiert werden sollte in meinem Fall eine Vorlage für einen Besprechungsarbeitsbereich, in dem eine Infopath Vorlage auf die Teilnehmerliste eben jenes Besprechungsarbeitsbereichs (oder seiner Klone) zugreift. In der Sharepoint Variante Standard ist dies schlicht nicht möglich. Alle denkbaren Umwege sind übrigens auch eher als “Krücken” zu bezeichnen - aber Enterprise ist die Lösung.

Zutaten

Zunächst muss man natürlich den Enterprise Upgrade machen, sofern bisher die Standardversion zum Einsatz kam. Im nächsten Schritt müssen die Enterprise Features für die entsprechende Website aktiviert  werden (Websiteaktionen -> Websiteeinstellungen -> Websitefeatures -> “Features von Websites in Office SharePoint Server Enterprise”). Es steht dann der neue Dokumentenbibliothekstyp “Datenverbindungsbibliothek” zur Verfügung und man kann sich auf seiner Seite eine solche Bibliothek einrichten.

Infopath flott machen

Im nächsten Schritt müssen die eventuell bereits eingerichteten externen Datenquellen entweder konvertiert oder neue Datenverbindungen so konfiguriert werden, dass sie in einer Datenverbindungsbibliothek gespeichert werden können (beispielsweise relativ zur Formularbilbiothek, was in obigem Beispiel dringend erforderlich ist!).

Fazit

Infopath ist wirklich ein gelungenes Tool, aber ich denke, die wahren Stärken spielt es in Kombination mit Sharepoint wirklich erst unter MOSS Enterprise aus - auch abseits der Forms Services. Kalkuliert man wirklich alle Anforderungen bis ins letzte Detail (und denkt dabei nicht vorwiegend an die Forms Services und die Tatsache, dass damit Infopath Formulare auch für die nicht-Infopath Besitzer zugänglich sind), ergeben sich ganz andere Möglichkeiten, Infopath und Sharepoint auszureizen und damit ein Portal zu schaffen, das noch einen Tick mehr “Service” bringen kann. Es gewinnt also nicht nur Sharepoint an Funktionalität - auch das Duo Infopath/Sharepoint wird um einiges leistungsstärker.

Und dem Entwickler macht es auch ein bisschen mehr Spaß, wenn Ideen keine Theorie bleiben ;-)

 

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