Von Joomla, Webdesign und Twitter

Die letzten Tage - anstrengend.

Heute also nichts Hochtrabendes, sondern eher ein bisschen was Persönliches zwischendurch.

Ein einziger Switch zwischen zwei Welten: Microsoft und MOSS 2007 auf der einen, eine neue Website, diesmal wieder mit Joomla, auf der anderen. Alles, was ich eigentlich tun wollte, beispielsweise ein wenig Ruby On Rails programmieren, steht man wieder hinten an. Nebenher mein neues Verhältnis zu Twitter hinterfragt und mich nebenher beim Lesen einiger Blogeinträge gewundert, manchmal auch geärgert.

Zurück in einer altbekannten Welt

Es ist eigentlich ganz schön, mal wieder etwas zu machen, das einem so in Fleisch und Blut übergegangen ist, wie mir Joomla. Nach längerem Überlegen habe ich mich dann doch für die 1.5 entschieden - schön sieht sie aus. Die Installation auf meinem Localhost empfand ich allerdings als nicht ganz problemlos, gerade die von Virtuemart, denn das überschreitet in seiner Dateigröße die Standardsettings der php.ini.

Das Schöne an der Gewohnheit ist, dass man weiß, wo man hinfassen muss, wenn es nicht so funktioniert, wie man es sich vorstellt. Es wäre allerdings noch schöner, wenn genau dieser Fall nicht so häufig aufträte. Er trat auf und zwar vorwiegend beim Layout, sprich Template Finetuning. Meine gestrige und heutige Euphorie, die fast schon in großer Reue angesichts meiner Abtrünnigkeit gemündet hätte, weicht inzwischen einem zurück gewonnenen, realistischen Blick auf die Sache. Das ist auch richtig so.

Virtuemart hat mit seiner 1.1.x funktional zugelegt und beeindruckt mich wirklich. Leider ist das mitgelieferte Theme alles andere als so wie ich mir das wünsche, nämlich alles in allem noch sehr tabellenlastig. Mein Ziel wird sein, das in den nächsten Tagen etwas umzugestalten. Dies führt zum nächsten Thema…

Der Webdesigner

Es sei günstig, wenn auch der Webdesigner etwas von CSS/(X)HTML und Programmierung verstünde, lese ich dieser Tage. Ich glaube, es geht gar nicht ohne und ich frage mich ganz provokant, wo denn nun der Aufgabenbereich des Webdesigners eigentlich liegt? Ich sehe mich nicht als Designer, daher rede ich von mir lieber als jemand, der Websites macht oder von der Webentwicklerin (wobei ich hier gerne mit der Coderin verwechselt werde).

Dass der Webdesigner gut daran tut, sein Layout selbst umzusetzen und es nicht von “Programmierern” durch “passt-schon-so-HTML” verhunzen zu lassen, ist vollkommen klar. Ich sehe allerdings auch den Fall, dass Vorlagen von Graphikdesignern manch wichtigen Aspekt des Webs nicht berücksichtigen, der Fall ein wenig in die andere Richtung. Ganz klar, wer Web macht, in irgendeiner Form, muss den Blick auch für die Feinheiten haben.

Joomla zeigt mir wieder einmal sehr deutlich, wie wichtig es ist, den Blick in den Code nicht nur zu wagen sondern auch zu tun. Und es zeigt mir außerdem, dass der fehlende Blick in den Code bedeutet, unsauberen Code und die typisch joomlanesische Verquickung mancher Styleanweisungen mit PHP in Kauf zu nehmen. Für mich nicht die optimale Lösung.

Auch meine Auswahl von Joomla für das aktuelle Projekt, die mir nicht leicht gefallen ist, macht deutlich, wie wichtig es ist, beurteilen zu können, welches CMS zum Einsatz kommen soll. Nicht jedes CMS kann alles, nicht jedesmal ist das CMS, auf das man sich “eingeschossen” hat, das Mittel der Wahl. Hier war beispielsweise klar, dass Joomla vorab das beste Preis-Leistungsverhältnis bietet. Um aber die Auswahl treffen zu können, ist der Blick auf die fancy aufgemachte Featurelist nicht hinreichend.

Nach all diesen Überlegungen frage ich mich aber nun vor allem, wo ich mich positionieren soll… bin ich dann doch ein Webdesigner, wenn auch kein Photoshop Junkie?

Der Kunde

Dieser Tage dann aus gegebenen Anlass nocheinmal die Frage danach, wie denn der ganz normale Kunde eigentlich unseren (?) Aufgabenbereich definiert.  Ich hatte ein Angebot geschrieben. Es ging um die Aktualisierung eines nicht-CMS basierten Internetauftritts.  Doch wie sich herausstellte, gab es bereits einen Designer und es gab eine Marketingagentur. Ich frage mich nun, was meine Aufgabe in diesem Triumvirat wäre? Ich bin skeptisch und ich frage mich vor allem eines, nämlich was der ganz normale Auftraggeber vom ein oder anderen Beteiligten erwartet und warum hier die Beratung nicht schon im Vorfeld stattfand…

Und dann war da noch Twitter…

Twitter begleitet mich via Tweetdeck durch meinen Tag. Das ist ganz nett, denn ich habe neben meinen Kontakten auch einige Suchen aktiviert und so piept es gelegentlich und manchmal häufiger. Es gibt mir ein wenig das Gefühl, ein bisschen mehr Up-To-Date zu sein, gleichzeitig merke ich aber, dass es mich ablenkt und Zeit kostet, die ich ja eigentlich nicht verschwenden wollte.

Einige wirklich interessante Links habe ich schon darüber gefunden und als Follower “bekommen” -vielleicht konnte ich auch schon mal etwas Sinnvolles oder Interessantes beitragen. Ich merke, dass die Grenze zwischen “Spaßtwittern” und “Businesstwittern” klar gezogen werden muss. Auch, dass die Inspiration vor allem durch Kontakte kommt. Daher werde ich noch mehr Leuten folgen müssen - das Netz muss also wachsen.

Gleichzeitig mehrt sich etwas die Skepsis. Auch Twitter ist natürlich ein System, das dafür prädestiniert ist, sich mindestens zwei Accounts zuzulegen und mit einem Account ein wenig Unsinn zu betreiben. Zwar gehöre ich nicht zu diesen Spaßmachern, aber vielleicht bin ich genau deshalb etwas misstrauisch.

Ach ja…

Das Sharepoint läuft, nachdem das Active Directory läuft. Es bedarf lediglich noch einiger Überredungskünste einiger Systemadministratoren, die Konfiguration zu optimieren. Wann immer ich mich über das VMWare via Remote auf dem Windows Server einlogge, der ebenfalls auf einer virtuellen Maschine installiert ist, freue ich mich, dass Windows auf Mac inzwischen derart ab absurdum zu führen ist….

Zu meinen Quick and Dirty Foto. Ich habe es bei unserem heutigen Spaziergang, der so lange war, dass er mich jetzt noch schlaucht, genau so durch meine Sonnenbrille gesehen und dann mit hochgedrehter Blende einfach mal in die Sonne fotografiert, die hinter den Wolken versteckt lag. Schön, dass es Lightroom gibt… Ich werde da mal weiter experimentieren.

 

2 Antworten zum Beitrag “Von Joomla, Webdesign und Twitter”

  1. am 15 Jan 09 um 21:21 meint

    [...] Update: Gerad enoch bei Anne gefunden. Dass der Webdesigner gut daran tut, sein Layout selbst umzusetzen und es nicht von “Programmierern” durch “passt-schon-so-HTML” verhunzen zu lassen, ist vollkommen klar. Ich sehe allerdings auch den Fall, dass Vorlagen von Graphikdesignern manch wichtigen Aspekt des Webs nicht berücksichtigen, der Fall ein wenig in die andere Richtung. Ganz klar, wer Web macht, in irgendeiner Form, muss den Blick auch für die Feinheiten haben.in Von Joomla, Webdesign und Twitter [...]

  2. am 02 Jul 09 um 09:43 meint

    Interessanter Beitrag. Die Frage wo man sich als “Webdesigner” positionieren soll, habe ich mir auch schon gestellt. Meiner Ansicht nach bewegt man sich unter dieser Beizeichnung irgendwo zwischen Grafik, Programmierung und Beratung. Man ist also weder Grafiker, Noch Programmierer, noch Techniker oder Usability Spezialist. Halt von allem etwas ;-)
    Werd gleich mal schauen, was du so twitterst.

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