Shopbetreiber: Sie sollten das nicht tun (müssen)

Heute habe ich die (im Kontext Online Shop) gefunden. “Wie entwickeln Sie einen frischen Blick auf Ihren Shop?” heißt es dort. Klar gehören diese Punkte dazu, wenn man einen Shop im Internet aufzieht. Aber sind diese Punkte wirklich Sache des Shopbetreibers? Und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?
Ein Plädoyer dafür, es von Beginn an richtig zu machen und ein paar simple Vorschläge.

Gut, damit kann ich mich sofort anfreunden:
Man sollte ständig auf der Suche nach Verbesserungen sein und es gibt tolle Hilfsmittel (so genannte Analysetools), die einen dabei unterstützen können. Shopbetreiber sollte trotzdem dringend abgeraten werden, einige der dort angesprochenen Optimierungsvarianten erst dann anzusehen, wenn es um eine iterative Optimierung des Onlineshops geht. Hier nur ein Beispiel.

“Nutzen Sie einen anderen Webbrowser” - ein sicherlich gut gemeinter Vorschlag.
Jetzt allerdings das große Aber: Entweder man ist selbst Webdesigner oder Entwickler und weiß um die Unzulänglichkeiten einiger Browser oder man engagiert als Onlineshopbetreiber eine Agentur, die sich unter anderem um das Layout kümmert. Gleiches gilt für “ändern Sie die Auflösung Ihres Bildschirms” und ähnliche Tipps wie Java Script oder Usability Tests.

Viel schlimmer aber ist: wer heute mit einem Shop startet, der im Internet Explorer nicht vernünftig dargestellt wird, hat meines Erachtens verloren, denn dieser Browser wird eben immer noch häufig verwendet.
Erfolgreich mit einem Shop starten wollen, heißt durchstarten und das bedeutet nunmal, eine sehr inhomogene Benutzergruppe mit verschiedener technischer Ausstattung zu berücksichtigen.

Fazit vor meinem eigenen Vorschlag

Machen Sie es bitte nicht selbst, wenn Sie nicht genau wissen, was Sie da tun. Dies betrifft vor allem das Layout, aber ebenso die Technik. Wer sich bereits mit dem Thema Browserkompatibilität beschäftigt hat, weiß um die Tücken dieser Angelegenheit, die zum täglichen Brot gehören und professionellerweise nicht erst dann ein Thema werden sollten, wenn es darum geht, mit Analysetools den eigenen Shop zu peppen. Die Konkurrenz ist einfach riesig und der Markt verzeiht nichts.

Auch Benutzerführung und alles, was in den großen Bereich “Usability” fällt, sind Aspekte, die bereits wesentlich eher zur Sprache kommen und auf jeden Fall geklärt sein müssen, wenn der Shop live geht.

Wer sich also um Fragen von Design und Technik kümmert, wenn der Shop längst einige Monate lang mehr oder weniger erfolgreich läuft, ist etwas spät dran. All das sind Angelegenheiten, die fallen unter Konzept und sind ein langwieriger Prozess auf dem Weg zum eigenen Shop. Dann passen sich auch später hinzugekommene Funktionen und Elemente in das Ganze ein - auch hier gilt natürlich wieder obiger Grundsatz.

Meines Erachtens können und sollten Optimierungsmaßnahmen vom Shopbetreiber selbst aufgrund verfügbarer Analysetools wie beispielsweise Google Analytics ausschließlich zur Verbesserung und zur Beurteilung des Erfolgs von Inhalten, Produktpalette und Kampagnen eingesetzt werden. Bestimmt aber nicht um leidvoll feststellen zu müssen, dass die Absprungrate unter bestimmten technischen Voraussetzungen höher ist als im Durchschnitt.

Ja, - frische, neue Ideen, um den Shop zu promoten, die darf sich der Shopbetreiber gerne nachts oder im Grünen holen, das ist bestimmt kreativ. Diesen Punkt des oben genannten Beitrags kann ich als einzigen zu hundert Prozent befürworten.

Und jetzt noch ein paar Ideen- der Vollständigkeit halber

Neue und eigene Ideen haben und diese von Beginn an mit einbringen. Kein professioneller Internetdienstleister wird daran interessiert sein, dem Kunden eigene Ideen (jeglicher Art) grundsätzlich ausreden zu wollen, außer es gibt für das ein oder andere einen guten Grund.

Einen Profi zu Hilfe nehmen, wenn man sich nicht ganz sicher ist, es auch alleine zu schaffen. Online Shops sind eine komplexe Sache, die an einigen Stellen ein bisschen technisches Verständnis abverlangen.

Den Shop wirklich bis ins kleinste Detail planen. Testphasen einkalkulieren, Tests auch gewissenhaft durchführen und das, bevor Besucher auf die Website kommen und einkaufen möchten. Auch hier gilt: wer sich nicht sicher ist, sollte sich professionelle Unterstützung suchen, um auf mögliche Fallstricke aufmerksam gemacht werden zu können.

Sich seiner Käufer bewusst machen und ein Profil möglicher Käufergruppen erstellen. Das hilft zum einen, sie optisch anzusprechen, zum anderen aber auch, beurteilen zu können, wie viel Hilfestellung bei welchen “Aufgaben” während des Shoppings nötig sein könnte. Und natürlich in Zukunft auch für Kampagnen und Promotion.

Wenn der Shop online ist: Analysetools nutzen, allein schon, weil das heute alle so machen und einen Vorteil daraus ziehen. Es gibt also keinen Grund, darauf zu verzichten, da bin ich ganz pragmatisch. Analysetools aber vorwiegend aufs Marketing hin einsetzen. Hinzu kommen dann natürlich auch “Testfahrten” mit Freunden und Bekannten und das Feedback von Kunden, soweit vorhanden. Aber eben nicht erst dann zum ersten Mal.

Soll nach einiger Zeit mal frischer Wind in den Shop und das Layout soll nicht nur in einigen kleinen Details geändert werden, dann ist, ebenso wie bei jeder technischen Änderung, ein Testbetrieb nötig. Klar.

Was hier übrigens nicht vorkommt, aus gutem Grund, denn das ist ein eigenes Kapitel: die rechtlichen Fragen.

Es ist eigentlich gar nicht so schwer und es ist eigentlich alles so naheliegend… dann kann man auf optische Verbesserungen zur Laufzeit ganz bestimmt verzichten und hat von Anfang an Spaß mit seinem Shop.

 

Auch was dazu sagen?